BERLIN. In Deutschland sollen sich derzeit 500.000 unregistrierte Asylsuchende aufhalten. Das berichtete die Bild-Zeitung am Dienstag unter Berufung auf das Bundesinnenministerium. „Viele Migranten melden sich nicht bei den Behörden aus Angst, abgewiesen zu werden“, zitiert die Zeitung Ministeriumskreise. Den nicht registrierten Zuwanderern bliebe dann häufig nur der Weg in die Kriminalität.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) will laut dem Blatt am Mittwoch eine Zwischenbilanz des Bundeskriminalamts zur Asylkrise im Kabinett vorlegen. Demnach begingen vor allem Einwanderer aus den Balkanländern Straftaten. Syrer, Afghanen und Iraker fielen dagegen weniger auf. Untersucht habe das Bundeskriminalamt auch die Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln. Danach stecke kein organisiertes Verbrechen dahinter. Die Übergriffe seien kulturell begründet.
Der Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise, hatte Mitte März angekündigt, die Behörden erhielten im Laufe des Jahres einen detaillierten Überblick, wer sich als Asylbewerber in Deutschland aufhalte. Demnach seien rund 1,2 Millionen Menschen in den vergangen drei Jahren als Asylsuchende eingewandert und geblieben. (ls)