BERLIN. CDU und CSU haben sich besorgt über die wachsende Zahl antisemitischer Übergriffe in Deutschland gezeigt. Dabei haben nach Auskunft von Unions-Fraktionsvize Franz-Josef Jung (CDU) auch die von Moslems begangenen Delikte zugenommen. Jung zufolge sei ein „Zusammenhang mit den antijüdischen Ressentiments der muslimischen Bevölkerung im Nahen Osten erkennbar, die auf die in Deutschland lebenden Muslime ausstrahlen“.
80 Prozent der antijüdischen Straftaten gingen nach Meinung des kirchen- und religionspolitischen Sprechers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion auf das Konto von Rechtsextremen. Hierzu zählen auch Delikte wie Volksverhetzung, Propagandadelikte und Sachbeschädigungen.
„Es kann nicht sein, daß 70 Jahre nach der Befreiung der Konzentrationslager und 50 Jahre nach Wiederaufnahme der deutsch-israelischen Beziehungen sich Juden und ihre Familien in Deutschland nicht sicher fühlen können“, sagte Jung.
Schuster warnt vor moslemischen Problemvierteln
Jungs Äußerungen stehen im Zusammenhang zu einem Antisemitismus-Kongreß der Unionsfraktion im Bundestag. Zu der Veranstaltung werden auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, erwartet. Schuster hatte bereits Ende Februar die Frage aufgeworfen, „ob es tatsächlich sinnvoll ist, sich in Problemvierteln, in Vierteln mit einem hohen muslimischen Anteil, als Jude durch das Tragen der Kippa zu erkennen gibt“.
Auch nach Meinung des ehemaligen Bürgermeisters von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), wird der Haß gegen Juden aus dem Nahen Osten importiert: „Muslimische Einwanderer sind Träger des Hasses. Das zu benennen, ist bei uns aber Rassismus, fremdenfeindlich und islamophob“, schrieb Buschkowsky am Dienstag auf bild.de. (cop)