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Drogenskandal: SPD-Innenexperte Hartmann gesteht Konsum von Crystal Meth

Drogenskandal: SPD-Innenexperte Hartmann gesteht Konsum von Crystal Meth

Drogenskandal: SPD-Innenexperte Hartmann gesteht Konsum von Crystal Meth

Michael Hartmann
Michael Hartmann
SPD-Politiker Michael Hartmann: Konsum von Crystal Meth gestanden Foto: picture alliance / dpa
Drogenskandal
 

SPD-Innenexperte Hartmann gesteht Konsum von Crystal Meth

Der frühere innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Michael Hartmann, hat den Konsum von Crystal Meth eingeräumt. Allerdings habe er nur geringe Mengen gekauft. Wie schon im Fall Edathy ließen sich die Ermittler offenbar auch bei Hartmann Zeit.
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BERLIN. Der frühere innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Michael Hartmann, hat den Konsum von Crystal Meth eingeräumt. Er habe „in geringer eigenverbrauchsüblicher Menge“ die Droge „erworben und konsumiert“, ließ er über seinen Anwalt bekannt geben. Er habe dadurch gehofft, „leistungsfähiger zu sein“, jedoch den „gelegentlichen“ Gebrauch nach etwa einem Monat „endgültig“ wieder beendet.

Zum Verhängnis wurde dem SPD-Innenexperten laut Bild ein Drogenkauf im Oktober 2013. In einem Prozeß vor dem Berliner Kriminalgericht hat die mutmaßliche Dealerin Silke C. gestanden, mit Crystal Meth gehandelt zu haben. Pro Gramm habe sie 45 Euro verlangt. Zu ihrem Kundenstamm soll auch der Politiker gehört haben, dem sie laut Anklage am 6. Oktober ein Gramm der Droge verkaufte. Spiegel-Online berichtet von mindestens zwei weiteren Drogenkäufen Hartmanns.

Crystal Meth, dessen Wirkstoff Methamphetamin unter anderem von Militärs als Aufputschmittel eingesetzt wurde, gilt eigentlich als Elendsdroge. Es besitzt eine starke neurotoxische Wirkung bei äußerst hohem Suchtpotential, ist aber verhältnismäßig preiswert. Wie Hartmanns Anwalt bekannt gab, habe eine medizinisch-psychiatrische Untersuchung bestätigt, daß der SPD-Innenexperte nicht abhängig geworden sei.

Ermittlungsbehörden nahmen sich auch diesmal viel Zeit

Die SPD-Bundestagsfraktion muß nun in kurzer Zeit den zweiten großen Skandal in ihren Reihen bewältigen. Hartmanns Vorgänger als innenpolitischer Sprecher, Sebastian Edathy, trat von seinen Ämtern zurück, nachdem bekannt wurde, daß gegen ihn wegen des Verdachtes auf Besitz von Kinderpornographie ermittelt wird. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß soll nun klären, inwieweit Edathy, der derzeit untergetaucht ist, möglicherweise gewarnt wurde.

Gerüchten zufolge könnte Edathys Freund Hartmann, der gute Kontakte zu Ermittlerkreisen besitzt, diesen vor drohenden Ermittlungen gewarnt haben. Laut Bild habe dies Hartmann damals jedoch abgestritten. Die Zeitung berichtet zudem, daß die Anklage gegen Silke C. bereits Anfang Mai erhoben wurde. Dennoch dauerte es fast zwei Monate, bis die Wohnung von Hartmann durchsucht wurde. Entgegen ersten Zeitungsberichten wurden dabei keine Drogen gefunden. (FA)

SPD-Politiker Michael Hartmann: Konsum von Crystal Meth gestanden Foto: picture alliance / dpa
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