KIEL. Das Auswärtige Amt hat der russischen Marine die Teilnahme an der diesjährigen Kieler Woche verweigert. Einer russischen Fregatte sei keine Einlaufgenehmigung für den Kieler Hafen erteilt worden, berichten die Kieler Nachrichten.
Ursprünglich hatte die Stadt die russische Fregatte „Boiky“ zu der Veranstaltung eingeladen und auch eine Genehmigung hierfür erhalten. Diese wurde jetzt aber offenbar wegen der Ukraine-Krise und der damit verbundenen Sanktionen gegen Rußland wieder zurückgezogen.
Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) sagte laut der Nachrichtenagentur dpa, es stehe ihm nicht zu, zu bewerten, ob die Entscheidung richtig oder falsch sei. „Auch die Kieler Woche ist nicht vom Weltgeschehen abgeschnitten“, gab Kämpfer zu bedenken.
Ukraine-Krise überschattet D-Day-Feier
Die Kieler Woche findet vom 21. bis zum 29. Juni statt. Unter anderem werden Marineschiffe aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Polen, Estland, Litauen, Dänemark, Algerien und den Niederlanden erwartet.
Unterdessen überschatte die Ukraine-Krise offenbar auch die Vorbereitungen der Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der alliierten Landung in der Normandie. An den Veranstaltungen am 6. Juni in Frankreich wird auch Rußlands Präsident Wladimir Putin teilnehmen. Nach Informationen der Bild-Zeitung wollen mehrere westliche Staats- und Regierungschefs während der Feierlichkeiten nicht neben Putin stehen, darunter der amerikanische Präsident Barack Obama und Englands Königen Elisabeth II.
Auch ein gemeinsames Abschlußfoto ist bei einigen der geladenen Vertreter unerwünscht. Laut dem Blatt dränge auch das Kanzleramt auf ein deutliches Zeichen der Distanz zu Putin. Verantwortlich für das Protokoll und den Ablauf ist Gastgeber Frankreich. (krk)