
BERLIN. Die eurokritische Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) hat sich gegen Vorwürfe gewehrt, sie sei rechtspopulistisch oder gar -extremistisch. „Wir haben es nicht nötig, am linken oder rechten Rand zu fischen“, sagte die stellvertretende Sprecherin der Partei, Frauke Petry, am Montag in Berlin. Vielmehr repräsentiere die AfD mit ihrer Kritik am Euro breite Schichten der Bevölkerung.
„Eine abweichende Meinung zu vertreten, bedeute nicht gleich, extremistisch zu sein“, stellte Petry klar. Gleichzeitig kündigte sie an, daß sich die Partei konsequent gegen Extremismus abgrenzen und neue Mitglieder auf eine entsprechende politische Vergangenheit hin überprüfen werde.
Partei hofft auf Spenden
Der Sprecher der AfD, Bernd Lucke, zeigte sich unterdessen optimistisch, daß seine Partei die organisatorischen Voraussetzungen für einen Antritt zur Bundestagswahl erfüllen werde. Für April kündigte er die Gründung von Landesverbänden in allen Bundesländern und die Aufstellung von Kandidaten für die Bundestagswahl an. „Um die nötigen 2.000 Unterstützungsunterschriften pro Bundesland mache ich mir angesichts des Enthusiasmus’ der AfD-Anhänger keine Sorgen“, sagte Lucke.
Kritischer sehe er dagegen die finanzielle Situation der Partei. Zwar gebe es unter den mittlerweile mehr als 3.000 Mitgliedern und Unterstützern zahlreiche Unternehmer; da diese aber zumeist aus dem Mittelstand stammten, rechne er nicht mit Großspenden.
Optionen für die Landtagswahlen in Bayern und Hessen
Lucke schloß nicht aus, daß seine Partei neben der Bundestagswahl am 22. September auch bei den ebenfalls im Herbst stattfindenden Landtagswahlen in Bayern und Hessen antritt. Bislang habe der Parteivorstand „nicht entschieden, nicht anzutreten.“
Die AfD hatte sich im Februar aus der im vergangenen Jahr entstandenen „Wahlalternative 2013“ gegründet. Mitte April will die Partei auf einem Bundesparteitag in Berlin ihr Wahlprogramm beschließen. (ms)