BERLIN. In einer seit Monaten von Asylanten besetzten Schule in Berlin-Kreuzberg herrschen offenbar chaotische Zustände. „Als selbstverwaltetes Zentrum ist die Schule gescheitert“, sagte Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) dem Tagesspiegel. Sie beklagte zudem, daß „keine festen Ansprechpartner“ vorhanden seien und es im Gebäude immer wieder zu Sachbeschädigungen komme.
Wie viele Personen in dem Gebäude leben, ist unklar. In der vergangenen Woche mußte ein Sondereinsatzkommando der Polizei die Schule stürmen, nachdem sich die Asylbewerber gegenseitig mit Messern attackiert hatten. Ein 20jähriger Mann von der Elfenbeinküste, der in Drogengeschäfte verwickelt sein soll, wurde dabei schwer verletzt. Die Täter sind flüchtig.
Grünen-Politikerin Herrmann sieht die Bundesregierung in der Pflicht, zu handeln. Wenn massenhaft Afrikaner nach Berlin kämen, sei dies keine Angelegenheit für die Bezirke. Innensenator Frank Henkel (CDU) wies die Kritik zurück. „Es erfordert schon einiges an Dreistigkeit, daß diejenige, die die Mißstände in Kreuzberg zu verantworten hat, sich jetzt zurücklehnt und mit dem Finger auf andere zeigt.“ (ho)