DÜSSELDORF. Fremdsprachige Hinweisschilder für Schwarzfahrer im Nahverkehr des Ruhrgebiets diskriminieren nach Ansicht der Grünen Ausländer. Die Hinweise, die unter anderem auf Türkisch, Russisch und Englisch aushängen, stigmatisierten „Ausländer zu Schwarzfahrern“, da ihnen dadurch nur diese Information sprachlich zuwiesen würden, kritisierte die Landesvorsitzende der Grünen von Nordrhein-Westfalen, Monika Düker. Dies sei eine „eindeutige Diskriminierung bestimmter Gruppen“, berichtet das Internetportal Der Westen.
Hintergrund sind mehrsprachige Hinweisschilder in Bussen und Bahnen, die in Duisburg und Düsseldorf Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs auf die Konsequenzen von Schwarzfahren aufmerksam machen. Die Sicherheitshinweise hängen dagegen nur auf Deutsch aus.
Verkehrsbetriebe lenken ein
Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders kritisierte, die Behörden müßten genau „abwägen, welche Schilder – zum Beispiel, um Gefahren zu vermeiden – man in welche Sprachen übersetzt“. Dennoch sei es nicht möglich, alle Schilder in jede Sprache zu übersetzen.
Die Duisburger Verkehrsbetriebe wollen unterdessen prüfen, ob eine mehrsprachige Übersetzung der Sicherheitsschilder möglich ist. Derzeit arbeite man zusammen mit der Essener Verkehrs-AG eine Vereinheitlichung der Hinweise, sagte ein Sprecher. Die neunsprachigen Schwarzfahrerhinweise seien älter und würden künftig nicht mehr angebracht. (ho)