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„Revanchismus“: Zentralrat steigt bei Vertriebenen-Stiftung aus

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„Revanchismus“: Zentralrat steigt bei Vertriebenen-Stiftung aus

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„Revanchismus“
 

Zentralrat steigt bei Vertriebenen-Stiftung aus

Der Zentralrat der Juden hat angekündigt, seine Mitwirkung in der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ aus Protest gegen zwei Mitglieder ruhen zu lassen.
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Briefmarke „Zwanzig Jahre Vertreibung“: Vertreibung „ist im historischen Kontext wachzuhalten“ Foto: Wikimedia/Deutsche Bundespost

BERLIN. Der Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) hat angekündigt, seine Mitgliedschaft im Rat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ vorläufig ruhen zu lassen.

Als Grund teilte ZdJ-Generalsekretär Stephan Kramer in einem Schreiben an Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) mit, sein Verband protestiere damit gegen zwei neue stellvertretende Mitglieder des Gremiums.

Den beiden betreffenden Vertretern des Bundes der Vertriebenen (BdV), Hartmut Saenger und Arnold Tölg, wird vorgeworfen, sie nähmen „revanchistische Positionen“ ein, die mit dem „Versöhnungsauftrag der Stiftung nicht vereinbar“ seien.

Bundesregierung bedauert den Schritt

Laut Agenturmeldungen behält sich der Zentralrat einen endgültigen Austritt aus der Stiftung vor. Neumann bedauerte diese Entscheidung: „Die kritisierten Äußerungen der beiden vom BdV entsandten und vom Deutschen Bundestag gewählten stellvertretenden Stiftungsratsmitglieder sind für mich nicht akzeptabel.“

Dennoch halte er die Entscheidung des Zentralrates der Juden für falsch. „Die plurale Zusammensetzung des Stiftungsrates ist Garant dafür, daß der vom Bundestag mit großer Mehrheit beschlossene Zweck der Stiftung verwirklicht wird, wonach im Geiste der Versöhnung die Erinnerung und das Gedenken an Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert im historischen Kontext des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Expansions- und Vernichtungspolitik und ihrer Folgen wachzuhalten ist“, teilte der Staatsminister im Kanzleramt mit. An dieser Ausrichtung gebe es „nichts zu rütteln“.

Neumann bekräftigte in seiner Mitteilung am Montag seine Hoffnung, „daß auch der Zentralrat der Juden seine Mitarbeit wieder aufnehmen wird, wenn er sich von der inhaltlichen Qualität des in Kürze vorliegenden Entwurfes einer Konzeption für die Dokumentationsstätte überzeugen konnte“. (vo)

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