BERLIN. Vermutlich linksextreme Täter haben in der Nacht zum Sonntag in Berlin ein Polizeiauto mit Steinen angegriffen. Dabei wurde ein Polizist durch Glassplitter so schwer verletzt, daß er seinen Dienst nicht fortsetzen konnte.
Die Beamten waren nach Mitternacht in ihrem Fahrzeug auf Streife, als sie in der Rigaer Straße im Stadtteil Friedrichshain von Unbekannten mit Pflastersteinen beworfen wurden. Einer der Steine durchschlug dabei die Frontscheibe des Streifenwagens, wodurch der Polizist verletzt wurde. Die Rigaer Straße gilt als Hochburg der linksextremen Szene in Berlin. Unter anderem befinden sich dort einige ehemals besetzte linksextreme „Wohnprojekte“.
Menschenmenge versucht Festgenommenen zu befreien
Bereits am Sonnabend waren sechs Polizisten bei einem Einsatz im Stadtteil Kreuzberg leicht verletzt worden. Als die Beamten einen Mann nach einer Schlägerei im Görlitzer Park festnehmen wollten, leistete dieser erheblichen Widerstand. Zeitgleich bildete sich eine Zuschauermenge von etwa 30 Personen, welche die Polizisten beschimpften und bedrängten.
Nachdem die Beamten Unterstützung anforderten, versuchten ein 36 Jahre alter Mann und eine 45jährige Frau den Festgenommenen zu befreien. Den Polizisten gelang es, die Angreifer durch den Einsatz von Reizgas und Schlagstöcken abzuwehren und später festzunehmen.
Als die zur Unterstützung angeforderten Polizisten eintrafen, wurden diese ebenfalls von der Menge bedrängt. Erst als weitere Kräfte anrückten, gelang es der Polizei, die Lage zu beruhigen. Zur Nationalität der Angreifer und zu deren Motiv konnte die Polizei auf Nachfrage keine Angaben machen. (krk)