KÖLN. Mehrere Medien haben offenbar einen Angriff von Linksextremisten auf ein Mitglied von Pro Köln zu einem rechtsextremistischen Vorfall umgedeutet.
Heute vormittag war es vor dem Bezirksrathaus von Köln Rodenkirchen zu ersten Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern von Pro Köln und Gegendemonstranten gekommen.
Laut Medienberichten verfolgten dabei Rechtsradikale „einen ausländisch aussehenden Mann über die Hauptstraße des Kölner Vorortes Rodenkirchen“ (Süddeutsche.de). Zuvor hatte bereits der Kölner Stadtanzeiger über einen rechtsradikalen Übergriff berichtet.
„Ich hatte ein mulmiges Gefühl“
Tatsächlich handelte es sich offenbar aber um ein Mitglied von Pro Köln mit dunklen Haaren, sich vor den Angriffen von Linksextremisten in Sicherheit brachte. Dies deckt sich auch mit den Angaben der Polizei, nach denen ein Pro-Köln-Mitglied vor dem Bezirksrathaus „attackiert“ worden sei. „Die Polizei schritt ein und stellte die Personalien eines Tatverdächtigen fest. Ein Strafverfahren wegen Körperverletzung wurde eingeleitet“, teilte die Polizei mit.
Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT schilderte das Pro-Köln-Mitglied seine Erlebnisse. Demnach sei er vor dem Rathaus von Linksextremisten bedrängt worden und als „Nazi“ beschimpft worden. „Dann haben sie mich gestoßen und versucht auf mich einzuschlagen“, sagte der Mann. „Das war furchterregend und von der Polizei war nichts zu sehen“ Schließlich sei er über die Straße gelaufen, wo er auf Polizisten getroffen sei. Diese habe ihn sehr kühl behandelt: „Ich hatte ein mulmiges Gefühl“, sagte er.
Mittlerweile hat sich die Nachrichtenagentur dpa der Darstellung der Polizei angeschlossen. Der Kölner Stadtanzeiger hat die Passage mit dem angeblichen rechtsradikalen Angriff von seiner Internetseite genommen.