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Portrait: US-Philosoph Jason Stanley: Kronzeuge gegen Trump

Portrait: US-Philosoph Jason Stanley: Kronzeuge gegen Trump

Portrait: US-Philosoph Jason Stanley: Kronzeuge gegen Trump

Yale-Professor Jason Stanley (bei „Markus Lanz“ am 8. Mai 2025). Autor des Bestsellers „Wie Faschismus funktioniert“ und „Einer der wichtigsten Faschismus-Forscher der USA“, so der „Spiegel“, wettert gegen Trump und die AfD. Foto: ZDF/Cornelia Lehmann
Yale-Professor Jason Stanley (bei „Markus Lanz“ am 8. Mai 2025). Autor des Bestsellers „Wie Faschismus funktioniert“ und „Einer der wichtigsten Faschismus-Forscher der USA“, so der „Spiegel“, wettert gegen Trump und die AfD. Foto: ZDF/Cornelia Lehmann
Star-Professor Stanley (bei „Markus Lanz“): „Einer der wichtigsten Faschismus-Forscher der USA“, so der ‘Spiegel‘; Foto: ZDF/Cornelia Lehmann
Portrait
 

US-Philosoph Jason Stanley: Kronzeuge gegen Trump

Yale-Professor Jason Stanley ist derzeit in allen Medien: Der US-Bestsellerautor macht sich zum Antifa-Wanderpokal, um Trump „Faschismus“ zu attestieren.
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Jason Stanley, seit 2013 Philosophieprofessor an der Yale-Universität, wirft hin: Im kommenden Semester wird er an der Universität Toronto unterrichten. Das ist nicht nur ein Arbeitsplatzwechsel, sondern ein bedeutsames Zeichen, findet er: „Ich will, daß die Leute innehalten und fragen: Warum verläßt jemand Yale, eine der besten Universitäten der Welt, selbst für weniger Geld? Ich will, daß das diskutiert wird.“

Gut, tun wir dem von seiner eigenen Wichtigkeit überzeugten Philosophen den Gefallen. Warum also geht er? Weil es – wenn auch nicht ihm – doch ums Geld geht, genauer gesagt um 400 Millionen Dollar Fördermittel, die die Trump-Administration der Colombia-Universität zu entziehen droht, sollte diese nicht „jüdisches Leben auf dem Campus besser schützen“. Eine Forderung, die eigentlich den Beifall des 1969 im Staat New York geborenen Sprosses einer jüdischen Familie finden könnte, deren väterlicher Zweig 1939 vor dem Nationalsozialismus aus Berlin fliehen konnte, während der mütterliche zum größten Teil im KZ Sobibor ermordet wurde.

Es geht gegen die Trump-Administration

Doch der Skandal aus Stanleys Sicht: Daß die Colombia und auch alle anderen US-Universitäten parierten, sei „erniedrigend“, es komme ihm vor „wie eine mißbräuchliche Beziehung“. „Doch wer geschlagen wird, sollte nicht schweigen, in der Hoffnung, daß der Aggressor so aufhört. (Denn) er wird nicht aufhören, man muß sich wehren!“

Genau – wie wäre es daher, einfach mal mit stolzer Geste die Millionen von sich zu weisen? Doch das kam Stanley bisher nicht in den Sinn. Wenn er den Universitäten also nun vorwirft, feige zu sein, dann waren sie es schon lange vor Donald Trump. Nur jetzt, wo er plötzlich gegen den Strom schwimmen muß, fällt es ihm auf.

Und da Stanley, der unter anderem in Tübingen studiert hat, gut Deutsch spricht, ist er nun gern gesehener Gast hiesiger Medien, die ihn, von Spiegel und Zeit bis zu Deutschlandfunk und „Markus Lanz“ durchreichen, um Trump zu attestieren, „auf eine faschistische Diktatur zuzusteuern“. Natürlich ist das eine These, die man vorstellen und diskutieren kann, zumal da Stanley, „einer der wichtigsten Faschismus-Forscher der USA“, so zumindest der Spiegel, in führenden amerikanischen Zeitungen publiziert und 2018 den Bestseller „Wie Faschismus funktioniert“ veröffentlichte (auf deutsch 2024).

Beschreibt Stanley wirklich den Faschismus?

Doch kritische Nachfragen in den Interviews? Fehlanzeige. Stanleys These wird nicht diskutiert, sondern propagiert. Erschreckend angesichts ihrer erstaunlichen Dürftigkeit, denn der Antifa-Wanderpokal definiert Faschismus nicht wissenschaftlich nach spezifischen, sondern populistisch nach allgemeinen Merkmalen, wie „Betonung des Wir-gegen-die, Kultur der Lüge, Glaube an Hierarchien“. Wirklich Faschismus – oder doch Corona-Deutschland?

Überhaupt veranschaulicht Stanley gut, wie der Begriff „linker Intellektueller“ zum Oxymoron wird. Ein merklicher Unwille, sich emotional zu distanzieren und Dinge auch mal in ihrer widersprüchlichen Ganzheit zu erfassen. Originellerweise ist „das Verdammen von Komplexität“ ein weiteres wesentliches Kriterium seiner Faschismus-Definition, bald also zu bewundern in Toronto.

Beinahe hätte es übrigens uns getroffen: „Ich habe immer darüber nachgedacht, nach Deutschland zurückzukehren.“ Welch antifaschistischer Kelch ist da an uns vorübergegangen. Viel Glück, Kanada!

Aus der JF-Ausgabe 24/25. 

Star-Professor Stanley (bei „Markus Lanz“): „Einer der wichtigsten Faschismus-Forscher der USA“, so der ‘Spiegel‘; Foto: ZDF/Cornelia Lehmann
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