ROM. Die italienische Regierung hat wegen des Ansturms illegaler Einwanderer landesweit den Notstand verhängt. Durch diese Maßnahme, die zunächst für ein halbes Jahr befristet ist, sollen zusätzliche Mittel freigesetzt werden, meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Alleine über Ostern sind rund 2.000 Personen in mehreren Booten auf der Mittelmeerinsel Lampedusa angelandet.
Neben einer Soforthilfe von fünf Millionen Euro, die den besonders betroffenen Regionen zugutekommen soll, erleichtert der Notstand die Errichtung zusätzlicher Unterkünfte für die illegalen Einwanderer. Bisher registrierte das italienische Innenministerium in diesem Jahr über 31.000 illegale Einreisen auf dem Seeweg. Im Vorjahreszeitraum lag ihre Zahl bei 7.900.
Italiens Regierung will illegale Einwanderung bekämpfen
Laut Innenministerium sind die häufigsten Herkunftsländer der illegalen Einwanderer die Elfenbeinküste (17 Prozent), Guinea (13 Prozent), Pakistan (elf Prozent), Ägypten und Tunesien (jeweils acht Prozent), Bangladesch (sieben Prozent), Kamerun (fünf Prozent) und Syrien (vier Prozent). Weitere 22 Prozent kommen aus anderen Ländern oder haben einen unklaren Status.
Seit dem 22. Oktober vergangenen Jahres wird Italien von einem Rechtsbündnis unter Ministerpräsidentin Georgia Meloni geführt. Ein zentrales Wahlversprechen Melonis war es, die Zahl der illegalen Bootsflüchtlinge drastisch zu reduzieren. Erst im Februar gelang Melonis Regierungsbündnis ein Triumph bei den Regionalwahlen. (JF)