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AfD-Chef Tino Chrupalla im Interview: „Mit dem Atomausstieg setzt die Ampel den Industriestandort Deutschland aufs Spiel“

AfD-Chef Tino Chrupalla im Interview: „Mit dem Atomausstieg setzt die Ampel den Industriestandort Deutschland aufs Spiel“

AfD-Chef Tino Chrupalla im Interview: „Mit dem Atomausstieg setzt die Ampel den Industriestandort Deutschland aufs Spiel“

Das Atomkraftwerk Emsland in Lingen (Foto vom 05.04.2023) wird am 15. April 2023 als eines der letzten drei noch laufenden Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet und der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla spricht im Deutschen Bundestag
Das Atomkraftwerk Emsland in Lingen (Foto vom 05.04.2023) wird am 15. April 2023 als eines der letzten drei noch laufenden Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet und der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla spricht im Deutschen Bundestag
Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla hält die Abschaltung deutscher Kernkraftwerke durch die Ampel-Regierung für schädlich / Kernkraftwerk Emsland – Fotos: picture alliance/dpa | epd-bild | Detlef Heese / picture alliance / dpa | Wolfgang Kumm Montage: JF
AfD-Chef Tino Chrupalla im Interview
 

„Mit dem Atomausstieg setzt die Ampel den Industriestandort Deutschland aufs Spiel“

Wenn am Samstag die letzten deutschen Kernkraftwerke vom Netz gehen, setzt die Ampelregierung damit ihre energiepolitische Geisterfahrt nach Ansicht von AfD-Chef Tino Chrupalla fort. Im JF-Interview erklärt er, wie es anders gehen könnte und sollte.
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Am Samstag werden die letzten drei deutschen Kernkraftwerke abgestellt. Welchen Kurs fährt die Ampel hier energiepolitisch? 

Tino Chrupalla: Wenn wir uns in Europa und der Welt umsehen, befindet sich die Ampel-Regierung in Deutschland energiepolitisch auf einer Geisterfahrt. Rund um uns werden überall neue Kernkraftwerke geplant. Gerade erst verkündet Polen den Einstieg in die Kerntechnik oder nehmen Sie Schweden, das den Wiedereinstieg in die Kernenergie vollzieht. Innovative Kernkraft muß ausgebaut und dauerhaft genutzt werden.

„Atomausstieg ist eine energiepolitische Geisterfahrt“

Warum sollten diese Kraftwerke nach Meinung der AfD weiterlaufen? 

Chrupalla: Kernenergie ist effizient und umweltfreundlich. Wir brauchen Kernkraftwerke, um den Energiebedarf zu sichern – kurzfristig und langfristig. Nur ein breiter Energiemix kann den heutigen Energiebedarf sichern. Kernenergie heißt übrigens nicht, daß wir für die Zukunft auf Gasimporte aus Rußland verzichten können. Freier und friedlicher Handel ist Grundlage eines breiten Energiemixes. Nebenbei: Uran und Brennelemente kamen bislang auch überwiegend aus Rußland.

Wären Sie darüber hinaus auch für einen Neubau oder eine Wiederinbetriebnahme in der Vergangenheit abgeschalteter Kernkraftwerke? 

Chrupalla: Kernenergie sichert die notwendige Grundlast ab, insbesondere wenn Wind- und Sonnenflauten herrschen; und das passiert oft genug. Es ist ökologisch übrigens total verlogen, wenn jetzt stattdessen Kohlekraftwerke hochgefahren werden oder Atomstrom aus Frankreich importiert wird. Gerade die energieintensive Industrie und mittelständische Firmen benötigen für ihre Produktionskreisläufe verläßlichen und günstigen Strom. Die Ampel setzt hier in Zeiten einer schweren Krise fahrlässig den Industriestandort Deutschland aufs Spiel!

„Kernenergie ist eine wichtige Zukunftstechnologie“

Eine neue Generation von Reaktoren, an deren Entwicklung deutsche Ingenieure beteiligt sind, soll in der Zukunft vorhandenen Atommüll fast vollständig wiederverwenden und damit auf lange Zeit Strom erzeugen können. Sollte Deutschland angesichts dieser Chancen in dieser Technologie nicht ein Pionier sein? 

Chrupalla: Selbstverständlich. Kernenergie ist eine wichtige Zukunftstechnologie – und hier war Deutschland einmal führend! Darüber muß gesellschaftlich offen gesprochen werden. Aktuelle Umfragen zeigen, daß eine große Mehrheit der Deutschen für die Beibehaltung von Kerntechnik ist. Die Grünen repräsentieren eine kleine, technologiefeindliche Minderheit und führen SPD, FDP und Union am Nasenring durch die Manege.

>> Hier geht es zur Petition Petition „Ja zur Kernenergie“ / Foto: JF
>> Hier geht es zur Petition Petition „Ja zur Kernenergie“ / Foto: JF

„Merz-CDU würde grüne Energiepolitik zulasten von Wirtschaft und Bürgern fortsetzen“

Unionspolitiker, CDU-Parteichef Friedrich Merz, CSU-Chef Markus Söder oder der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) attackierten doch aber in den vergangenen Wochen die Ampel wegen des endgültigen Ausstiegs. 

Chrupalla: CDU und CSU sind hier vollkommen unglaubwürdig. Die CDU hat bekanntlich das Ende der Kernenergie in Deutschland spätestens seit 2011 eingeläutet und ist damals vor den Grünen in die Knie gegangen, statt diese Frage mit technologischer Vernunft auszufechten. Die CDU hat unter Führung von Angela Merkel erst die Grundlage der fatalen grünen Klimapolitik geschaffen.

Eine Bundesregierung unter Beteiligung oder Führung der CDU würde den aktuellen Kurs gegen Energie- und Versorgungssicherheit weiterverfolgen und verstetigen. Die Merz-CDU hat im Bund nur die Option von Schwarz-Grün als Alternative zur Ampel. Die energiepolitische Geisterfahrt würde also auch unter Merz – zulasten von Industrie, Mittelstand und Bürgern – fortgesetzt.

(hpr)

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Tino Chrupalla ist seit 2019 Bundessprecher der AfD sowie seit 2021 zusammen mit Alice Weidel Vorsitzender der Bundestagsfraktion. Der Familienvater und ehemalige Inhaber eines mittelständischen Betriebs im niederschlesischen Gablenz trat 2015 der Partei bei. Geboren wurde er 1975 im sächsischen Weißwasser in der Oberlausitz.

Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla hält die Abschaltung deutscher Kernkraftwerke durch die Ampel-Regierung für schädlich / Kernkraftwerk Emsland – Fotos: picture alliance/dpa | epd-bild | Detlef Heese / picture alliance / dpa | Wolfgang Kumm Montage: JF
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