LONDON. Die britische Außenministerin Liz Truss soll nach dem Willen ihrer Partei neue Premierministerin von Großbritannien werden. Bei einer parteiinternen Abstimmung stimmten etwa 57 Prozent der Tories für die Politikerin, die dem rechten Parteiflügel zugerechnet wird. Ihr Konkurrent, Finanzminister Rishi Sunak, konnte 43 Prozent der 200.000 Mitglieder der konservativen Partei überzeugen.
Truss will trotz Inflation Steuern senken
Truss übernimmt damit den Parteivorsitz und gleichzeitig die Regierung. Boris Johnson war Anfang Juli nach mehreren Skandalen als britischer Premier zurückgetreten, Truss galt bis zuletzt als loyal zu Johnson, soll allerdings auch am Sturz des Regierungschefs beteiligt gewesen sein. Die britische Queen soll ihn am Dienstag auf ihrem Landsitz im schottischen Balmoral offiziell aus dem Amt verabschieden und danach seine Nachfolgerin empfangen.
Die 47jährige Truss überzeugte laut der Nachrichtenagentur dpa im innerparteilichen Wahlkampf hauptsächlich mit Forderungen nach Steuersenkungen, trotz hoher Inflation, sowie mit Kritik an der EU und Warnungen vor unkontrollierter Zuwanderung.
Congratulations on your new role, @trussliz! I am looking forward to our cooperation in these challenging times. The UK and Germany will continue to work closely together – as partners and friends.
— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) September 5, 2022
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gratulierte der neuen britischen Premierministerin kurz nach ihrer Wahl am Montag. „Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit in diesen herausfordernden Zeiten“, schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. „Das Vereinigte Königreich und Deutschland werden weiterhin eng kooperieren, als Verbündete und Freunde.“ (ab)