In den USA erhalten Befürworter von offenen Grenzen, Migration und Diversität aktuell eine Kostprobe ihrer eigenen Medizin. Der Gouverneur des US-Bundesstaates Florida, Ron DeSantis (Republikaner), sorgt mit einer ungewöhnlichen „Migrantenflieger“-Aktion für Aufsehen. Laut einem Bericht von CNN schickte der einwanderungskritische Politiker jüngst etwa 50 Migranten per Flugzeug nach Martha’s Vineyard in Massachusetts, einer beliebten Ferieninsel der US-amerikanischen Elite, die als politisch liberal und „woke“ gilt.
„Unsere Insel mußte sofort reagieren und stellte 50 Betten, Mahlzeiten, Kinderspielzeuge sowie medizinische Betreuung bereit“, berichtete der Abgeordnete der Demokraten für die Region, Dylan Fernandes, gegenüber dem US-Fernsehsender, kurz nachdem die Flieger mit den Migranten gelandet waren. Mittlerweile werden die Einwanderer auf einer nahegelegenen US-Militärbasis humanitär versorgt, zuvor hatten einige Anwohner und freiwillige Helfer diese dort betreut.
Fox News amüsiert sich über „woke“ US-Bürger
Mit der Aktion sei es ihm gelungen, den „Jackpot“ zu knacken, sagte DeSantis am vergangenen Wochenende auf einem Parteitreffen in Kansas. Zugleich kündigte er weitere dieser Transporte in naher Zukunft an.
Konservative US-Medien lobten die Unternehmung. Fox-News-Moderator Tucker Carlson spottete über die Berichterstattung „woker“ Nachrichtenformate zu dem Ereignis. Immer wieder haben ihm zufolge Politiker und Anwohner der Insel Martha’s Vineyard mehr „Diversity“ und „Wokeness“ in den USA gefordert.
„Nun haben sie genau das bekommen“, sagte Carlson. „In Reaktion darauf riefen die dortigen Anwohner, die zuvor immer wieder nach mehr ‚Diversität‘ geschrieen hatten, die US-Armee.“ Zudem erinnerte der Fox-News-Kommentator auf die „jubelnde und klatschende Menge an woken Bewohnern der Insel“, die lauthals den Abtransport der Migranten von ihrer Heimat weg Richtung US-Militärcamp begleiteten.
Migranten „besuchen“ die US-Vizepräsidentin
Mit seiner Provokation hat DeSantis, der sich Chancen bei den nächsten Präsidentschaftswahlen in den USA ausrechnet, den dortigen Wahlkampf eingeleitet und seine politischen Gegner in der Demokratischen Partei brüskiert. Er reiht sich damit in eine ganze Serie ähnlicher Aktionen ein. Zuvor hatte bereits der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, Migranten aus Texas per Bus in andere Landesteile, darunter New York, bringen lassen. Besonders pikant: Dutzende von ihnen landeten so in Washington direkt vor der Residenz von US-Vizepräsidentin Kamala Harris.
Das Weiße Haus, Politiker der Demokraten sowie US-Flüchtlingsorganisationen haben die Aktion unlängst scharf verurteilt. Auch kritisierten sie, DeSantis habe für die Flüge unautorisierte Steuergelder verschwendet. Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom (Demokratische Partei), verlangte juristische Schritte gegen ihn für seine „Migrantenflieger“-Aktion einzuleiten.
DeSantis: „Bidens Einwanderungspolitik ist gescheitert“
Auf einer Pressekonferenz verteidigte er seine Aktion und bezeichnete die Einwanderungspolitik von US-Präsident Joe Biden als gescheitert. Vor allem die Grenze zu Mexiko sei eine Katastrophe und ungeschützt.
In Anbetracht dieser Tatsachen wird er innerhalb der republikanischen Partei bereits als frische Alternative zu Ex-Präsident Donald Trump gehandelt. Der Wahlkampf in den USA scheint mit ungewöhnlichen Aktionen wenige Wochen vor den Zwischenwahlen Anfang November an Fahrt aufzunehmen.