VENDÈE. Die Polizei hat in der westfranzösischen Gemeinde Saint-Laurent-sur-Sèvre am Montag morgen einen Afrikaner festgenommen, der einen Geistlichen ermordet haben soll. Der Mann habe sich gestellt und die Tat gestanden, berichtete das Nachrichtenportal franceinfo. Auf dem Gelände der Montfort-Missionsbrüder im nahen Mortagne-sur-Sèvre wurde demnach die Leiche gefunden.
Bei dem Tatverdächtigen handele es sich um einen 40jährigen aus Ruanda. Ein politisches Motiv werde zur Zeit ausgeschlossen. Gegen ihn war bereits wegen des Brandes in der Kathedrale von Nantes im Sommer vergangenen Jahres ermittelt worden. Deswegen soll er unter richterlicher Aufsicht gestanden haben. Seit Ende Mai habe er in der Missionsbruderschaft gelebt.
Islamisten töten Gläubige in Kirchen
Gegen den Afrikaner habe eine Ausweisungsverfügung vorgelegen. Da jedoch die richterliche Aufsicht nicht aufgehoben wurde, sei eine Abschiebung nicht möglich gewesen.
Im vergangenen Sommer waren in Frankreich bei islamistischen Anschlägen in Kirchen mehrere Personen getötet worden. In der nordfranzösischen Stadt Saint Etienne du Rouvray ermordeten zwei Bewaffnete einen Geistlichen. Im südfranzösischen Nizza tötete ein Tunesier in einer Kirche im Oktober 2020 drei Menschen. (ag)