LONDON. Die britische Innenministerin Priti Patel hat die Polizei angewiesen, Straftaten von sogenannten Transfrauen nicht als weibliche Straftaten zu erfassen. Hintergrund sind Fälle von Gewalt- und Sexualdelikten, die von Männern begangen wurden, die sich jedoch selbst als Frauen bezeichnen, berichtete die Daily Mail. Nun sollen demnach Beamte des Innenministeriums gemeinsam mit der Polizei die Aufzeichnungen prüfen und genauer erfassen.
Untersuchungen in Großbritannien legten den Verdacht nahe, daß insbesondere bei Verbrechen wie Vergewaltigungen aufgrund der derzeitigen Praxis ein verzerrtes Bild existiere. So habe eine Auswertung des University College London ergeben, daß es zwischen 2012 und 2018 insgesamt 436 weibliche Vergewaltiger gegeben habe. Durch die neuen Vorgaben des Innenministeriums solle das Geschlecht von Straftätern genauer dokumentiert werden.
Kritik an Transgender führt zu Boykottaufrufen
Während Pratel für ihre Initiative Rückendeckung von Abgeordneten erhielt, warfen ihr prominente Trans-Unterstützer Diskriminierung vor. Die Journalistin India Willoughby schrieb auf Twitter zur künftigen Erfassung der Straftaten von Transfrauen: „Das ist illegal. Es ist eine völlige Verletzung ihrer Menschenrechte und ihrer Menschenwürde.“ Sie betonte, Transfrauen seien weiblich.
I think you’ll find Home Secretary that women who also happen to be trans and hold a Gender Recognition Certificate absolutely ARE women and female. This is a illegal. A complete breach of their human rights and dignity. Trans is not a sub-species. @pritipatel pic.twitter.com/f5JG47qHsE
— India Willoughby (@IndiaWilloughby) October 25, 2021
In Großbritannien sorgte Kritik an Transgendern in der Vergangenheit zu teils heftigen Reaktionen. So erhielt die Schriftstellerin J. K. Rowling unter anderem Todeswünsche für ihren Roman, in dem sich ein Serienmörder als Frau verkleidet. Eine Mode-Designerin sah sich mit Boykott-Aufrufen konfrontiert, nachdem sie geäußert hatte, Transfrauen seien keine richtigen Frauen. (ag)