BELFAST. In Nordirland ist seit Dienstag ein neues Gesetz in Kraft gesetzt worden, das künftig Abtreibungen legalisiert und gleichgeschlechtliche Ehen zuläßt. Die Chefin der protestantischen Democratic Unionist Party (DUP), Arlene Foster, sprach von einem „sehr traurigen Tag“ und einem „Affront gegen Menschenwürde und Menschenleben“, berichtete die Nachrichtenagentur AFP.
‚It is not over‘ says Arlene Foster, as she leaves the Stormont chamber after failing to stop the liberalistation of abortion laws in N Ireland.. pic.twitter.com/xVUKS1bvKo
— Mark Simpson (@BBCMarkSimpson) October 21, 2019
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bejubelte hingegen den „Beginn einer neuen Ära für Nordirland“. Der „Northern Ireland Bill“ war vom britischen Unterhaus im Juli beschloßen worden. Die britische Provinz hat seit Januar 2017 keine eigene Regierung und wird von London aus mitregiert.
Normal heart rate:
⠀ /\⠀ ⠀ ⠀ ⠀ /\
__ / \ __/\__ / \ __
\/⠀ ⠀ ⠀ ⠀ \/Heart rate when you find out abortion & same sex marriage are legal in Northern Ireland:
🥳 🥳
🥳 🥳 🥳 🥳 🥳
🥳 🥳— Amnesty International (@amnesty) October 22, 2019
Bis Montag Mitternacht hatte das nordirische Parlament Zeit, den Gesetzestext zu ändern, konnte sich aber weder auf eine Regierung noch auf eine Abwandlung des Textes einigen.
Schon im Sommer hatten nordirische Bischöfe in einer gemeinsamen Erklärung gewarnt: „Die Angelegenheit sollte jeden Bürger in Nordirland und all diejenigen ernsthaft in Alarm versetzen, die das Recht auf Leben als das grundlegendste aller Menschenrechte wertschätzen.“
Bisher waren Abtreibungen nur erlaubt, wenn das Leben der Mutter in Gefahr stand. (hr)