NEW YORK. Der Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Andrew Yang, sieht asiatischstämmige Amerikaner von einer zahlenmäßig schrumpfenden weißen Mehrheit bedroht. „Ich denke, wir sind nur eine Generation davon entfernt, wie die Juden zu enden, die vor zwei Monaten in Pittsburgh angegriffen wurden“, sagte Yang mit Verweis auf den Angriff auf die Synagoge in der zweitgrößten Stadt Pennsylvanias im Oktober 2018.
„Wir sind nur eine Generation davon entfernt, daß Amerikaner Asiaten erschießen und dabei sagen: ‘Verdammte Chinesen’“, ergänzte er bei dem Ende vergangenen Jahres gehaltenen Vortrag, der erst jetzt durch ein Video bekannt wurde. Dies sei die große Gefahr, in der seine Kinder aufwüchsen.
Weiße werden ab 2045 nicht mehr die Mehrheit stellen
Hintergrund von Yangs Äußerungen sind absehbare demographische Veränderungen in den USA. Yang bezog sich auf statistische Erhebungen, die prognostizieren, daß weiße Amerikaner ab 2045 nicht mehr die absolute Mehrheit der Bevölkerung stellen. Es gebe „sehr, sehr wenige Beispiele in der Menschheitsgeschichte, daß eine dominante ethnische Gruppe einfach so ihre Vormachtstellung aufgibt“.
Das sei „kein normales Verhalten“. Stattdessen zeichne sich bereits heute ab, daß eine „zunehmend verunsicherte weiße Mehrheit immer feindlicher werde“, meinte Yang. Die asiatische Minderheit sei vor allem deswegen am stärksten bedroht, weil China in der amerikanischen Gesellschaft das neue Feindbild in einem sich abzeichnenden neuen Kalten Krieg sei. (tb)