JERUSALEM. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat dem Iran vorgeworfen, „eine rote Linie überschritten“ zu haben. „Wir werden dem Iran nicht erlauben, sich militärisch in Syrien zu verschanzen“, sagte Netanjahu am Donnerstag. „Jeder, der sich vorbereitet, uns zu attackieren, wird von uns zuerst angegriffen.“
Die Worte Netanjahus folgten auf die umfangreichste militärische Operation der israelischen Luftwaffe in Syrien seit dem Yom-Kippur-Krieg 1973. In der eineinhalb Stunden dauernden Operation mit dem Namen „House of Cards“ bombardierte die Armee nach eigenen Angaben über 50 iranische Stellungen in dem Land. Auch Stellungen pro-iranischer Milizen in der Nähe der syrisch-israelischen Grenze wurden unter Beschuß genommen.
Iran streitet Verantwortung ab
Zuvor hatte Israel den Iran für einen Raketenangriff auf die Golan-Höhen verantwortlich gemacht. Keine der Raketen erreichte israelisches Territorium. Teheran streitet ab, für den Angriff verantwortlich zu sein. „Der Iran hat keine Verbindung zu den Raketen, die das Territorium des Feindes getroffen haben“, sagte ein Regierungsverantwortlicher laut dem Hizbollah-nahen Fernsehsender Al-Manar.
Am Dienstag hatte US-Präsident Donald Trump bekannt gegeben, aus dem Atomabkommen mit dem Iran auszusteigen. Iranische Parlamentarier verbrannten daraufhin eine amerikanische Papierflagge im Plenarsaal. Bundeskanzlerin Angela Merkel beklagte, der Ausstieg aus dem Abkommen gefährde die internationale Ordnung (tb)