PRISTINA. Der Handelsminister des Kosovo, Bajram Hasani, hat die nationalistischen Gesten albanischstämmiger Schweizer Spieler beim WM-Vorrundenspiel gegen Serbien verteidigt. „Sie haben das nur getan, weil sie ihre Wurzeln nicht vergessen haben“, rechtfertigte Hasani das Zeigen des Doppeladlers durch Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri.
Zudem kündigte der Minister an, sich an der Geldstrafe, die die FIFA gegen die beiden Spieler verhängt hat, zu beteiligen. Laut Medienberichten wird Hassani ein Monatsgehalt in Höhe von 1.500 Euro spenden. „Das Geld ist nur ein schwacher Lohn für die Freude, die uns Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri dadurch bereitet haben, daß sie ihre Tore mit dem Adler gefeiert haben.“
Kritik von der SVP
Beide Spieler müssen eine Strafe von je 8.680 Euro bezahlen. Der am Jubel ebenfalls beteiligte schweizerstämmige Nationalspieler Stephan Lichtsteiner muß mit 4.340 Euro büßen. Politiker der Eidgenossenschaft hatten die Geste beim Torjubel scharf kritisiert. „Ich kann mich nicht wirklich freuen. Die beiden Goals sind nicht für die Schweiz gefallen, sondern für den Kosovo“, schrieb die SVP-Nationalratsabgeordnete, Natalie Rickli, auf Twitter.
SVP-Nationalrat und Weltwoche-Chefredakteur Roger Köppel forderte auf Facebook den Schweizer Fußballverband (SFV) zu Konsequenzen gegen die Spieler auf. „Wenn er seine eigenen Statuten ernst nimmt, muß der SFV seine Aushängeschilder von sich aus bestrafen, weil sie die WM für eine klar nationalistische, antiserbische Propaganda-Aktion mißbraucht haben.“ Weiter schrieb er sarkastisch: „Xhaka sagt, die Serben seien ihm ‘scheissegal’. Die Schweizer sind es ihm auch. Kosovo First.“ (tb)