WIEN. Das Auto des Chefs der Identitären Bewegung, Martin Sellner, ist in der Nacht zu Samstag in Wien ausgebrannt. Nach Angaben Sellners, der derzeit in den USA weilt, handelt es sich um Brandstiftung. In einem YouTube-Video machte er die Antifa für die Aktion verantwortlich.
Er habe mit dem Staatsschutz gesprochen, der ihm bestätigt habe, daß es sich um Brandstiftung handele. Ein Bekennerschreiben gebe es allerdings noch nicht. „Sie machen das, weil sie mich für meinen Aktivismus bestrafen und Euch damit erziehen wollen“, sagte Sellner an seine Follower-Gemeinde gerichtet.
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Sellner zeigte sich kämpferisch: „Ihr könnt tausend Autos anzünden, ich werde sicher nicht aufhören.“ Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT sprach Sellner von einem „gezielten Versuch, Persönlichkeiten, die Gesicht zeigen, zum Schweigen zu bringen“. Er wolle sich auf gar keinen Fall einschüchtern lassen. „Ich hoffe, daß dieser Vorfall dazu führen wird, daß die neue österreichische Regierung der Antifa den Boden entzieht“, ergänzte er.
Im Sommer 2016 war bereits das Auto von Sellners Eltern in Brand gesetzt worden. Die Identitäre Bewegung fiel in der Vergangenheit immer wieder durch spektakuläre Aktionen auf. So charterte sie im Sommer ein Schiff im Mittelmeer, um das Treiben von Nichtregierungsorganisationen und Schleppern dort zu dokumentieren. 2016 waren Aktivisten auf das Brandenburger Tor in Berlin geklettert und enthüllten dort ein Transparent mit der Aufschrift „Sichere Grenzen – sichere Zukunft“. Die Verfassungsschutzämter in Bund und Ländern haben die Bewegung inzwischen ins Visier genommen und beobachten sie im Hinblick auf mögliche rechtsextreme Tendenzen. (tb)