ATHEN. Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis ist nach dem Nein der Griechen zu den von der EU geforderten Sparmaßahmen zurückgetreten. Einige Mitglieder der Eurogruppen wollten ihn bei den Verhandlungen nicht mehr dabeihaben, schrieb Varoufakis auf seinem Blog. Da auch der griechische Premierminister Alexis Tsipras seine Abwesenheit als „potentiell hilfreich“ bezeichnet hatte, habe er sich für den Rücktritt entschieden.
Nach Auszählung aller Wahlzettel haben am Sonntag 61,31 Prozent der Griechen mit „Nein“ gestimmt und damit die Sparvorgaben aus Brüssel abgelehnt. Die EU reagierte enttäuscht auf das Referendum. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem bedauerte das Ergebnis. „Wir werden auf Initiativen der griechischen Führung warten“, sagte er.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande wollen am Montag über Konsequenzen aus dem Referendum beraten. „Beide sind sich darin einig, daß das Votum der griechischen Bürger zu respektieren ist“, hieß es in einer Erklärung des Bundespresseamtes. Die griechische Regierung hatte das Referendum angesetzt, um die Bevölkerung über die Fortsetzung der von der EU, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds geforderten Sparmaßnahmen entscheiden zu lassen. (fl)