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„Nordkurier“: Anfeindung von linker Szene: Chefredakteur von Regionalzeitung zieht sich zurück

„Nordkurier“: Anfeindung von linker Szene: Chefredakteur von Regionalzeitung zieht sich zurück

„Nordkurier“: Anfeindung von linker Szene: Chefredakteur von Regionalzeitung zieht sich zurück

„Nordkurier“
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„Nordkurier“: „Wenn man plötzlich jedes Wort und jeden Satz genauestens abwägen muß, um nicht pauschal abgeurteilt zu werden, ist das der Lebensfreude nicht zuträglich“ Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Stefan Sauer
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Anfeindung von linker Szene: Chefredakteur von Regionalzeitung zieht sich zurück

Immer wieder waren der Nordkurier und sein Chefredakteur Jürgen Mladek Ziel linker Kampagnen. Jetzt kündigt er an, sich eine „Auszeit“ zu nehmen. Er spricht von einem „vergifteten Klima“ und pauschalten Verurteilungen.
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NEUBRANDENBURG. Der Chefredakteur der in Neubrandenburg erscheinenden Tageszeitung Nordkurier, Jürgen Mladek, hat nach Anfeindungen aus der linken Szene eine „Auszeit“ angekündigt. „Wenn man plötzlich jedes Wort und jeden Satz genauestens abwägen muß, um nicht pauschal abgeurteilt und in eine Ecke gestellt zu werden, ist das der Lebensfreude und Schaffenskraft nicht zuträglich“, schrieb Mladek laut dem Portal Medieninsider in einem Brief an die Belegschaft.

„In diesem vergifteten Klima bin ich mittlerweile sogar richtig froh darüber, daß meine beiden Kinder nicht meinen Nachnamen tragen. Weit ist es gekommen.“ Der Nordkurier und Mladek waren in den vergangenen Monaten immer wieder Ziel linker Kampagnen in den sozialen Netzwerken.

Kritik an „staatsfromm eingefärbten Berichten“

Der Tageszeitung aus Mecklenburg-Vorpommern wurde etwa vorgeworfen, die Herkunft der Täter bei Verbrechen zu erwähnen und Anhänger der sogenannten Querdenker-Bewegung interviewt zu haben. Zudem berichtete das Blatt immer wieder kritisch über die Corona-Politik der Bundesregierung und der Schweriner Landesregierung.

Mladek hatte den Kurs des Blattes Ende Januar in einem vielbeachteten Artikel ausdrücklich verteidigt, nachdem gefordert wurde, eine Mitarbeiterin zu entlassen, die darüber berichtet hatte, daß laut internen Unterlagen des Bundeskriminalamts keine Sicherheitsgefahr von der Querdenker-Bewegung ausgehe. In dem Kommentar kritisierte der Chefredakteur „staatsfromm eingefärbte Berichte“, die „dem Publikum die Möglichkeit nehmen, sich ein eigenes umfassendes Bild von Standpunkten und Argumenten zu machen“.

Dies sei kein Journalismus wie ihn der Nordkurier betreiben wolle, sondern „Propaganda“. Das Blatt, schrieb der 53jährige damals, erscheine auch weiter ohne „Haltungs-Disclaimer“.

Der Familienvater will sich nun nach eigenen Angaben „für einige Monate komplett aus dem Tagesgeschäft zurückziehen“, um sich „frei vom Druck der Aktualität und einer aufgeheizten öffentlichen Stimmung in Ruhe und mit Distanz mit den wesentlichen Zukunftsfragen“ des Journalistenberufs beschäftigen zu können. (JF)

„Nordkurier“: „Wenn man plötzlich jedes Wort und jeden Satz genauestens abwägen muß, um nicht pauschal abgeurteilt zu werden, ist das der Lebensfreude nicht zuträglich“ Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Stefan Sauer
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