Boris Pasternak in seinem Landhaus: Zentrale These im Historikerstreit vorweggenommen Foto: picture alliance / Everett Collection | Everett Collection/CPL Archives
Der russische Schriftsteller Boris Pasternak hat eine zentrale These des Historikers Ernst Nolte vorweggenommen. Bereits 1943 stellte er einen kausalen Zusammenhang zwischen Sowjetunion und NS-Staat als Original und Kopie her.
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Daß der Nationalsozialismus – ungeachtet seiner deutschen Züge – eine Reaktion auf den Bolschewismus gewesen sei, war schon lange vor dem 2. Weltkrieg Allgemeingut. Am meisten dazu beigetragen haben wohl die Kommunisten selbst, für die Dimitoff die verbindliche Faschismus-These formulierte. Demnach war der Faschismus das letzte Aufbäumen eines sich im Verfall befindlichen Imperialismus gegen die kommunistische Revolution. Auch die Nationalsozialisten und viele andere haben die Reaktionsthese geteilt. Dabei ist anzumerken, daß der Nationalsozialismus seine deutschen Wurzeln hatte und deutsch geprägt war. Aber um zur Vollendung zu kommen, bedurfte es eben des Urfeindes, der nach Ernst Nolte Schreckbild und Vorbild zugleich gewesen sei. Ernst Noltes einmalige Leistung war nicht, daß er diesen Zusammenhang als erster entdeckt hätte, wohl aber daß er ihn wieder ans Tageslicht beförderte und in eine wissenschaftliche Theorie einbaute. Der Bolschewismus war das Urübel des 20. Jahrhunderts, der NS und verwandte Faschismen abgeleitete Übel. Ohne den Bolschewismus keine NS-Machtübernahme, und ohne den 2. Wk. keine Radikalisierung des NS bis hin zu Massenmorden nach Art des Bolschewismus.
Ich finde das Ganze sehr weit hergeholt und der Zusammenhang aus der Luft gegriffen.
Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass moderne Gesellschaften im 20 JH wesentlich effektiver in allen Dingen sind, auch bei Massenabschlachten von Menschen. Kommt ein skrupelloser zur totalen Macht, selbst im Kommunismus als absolute Ausnahmesituation, dann sind es Zahlen, die in mittelterischen Strukturen nicht möglich waren. Ob die Schlächter nun Hitler, Stalin oder Pol Pot heißen. Hätten sie 200 Jahre früher gelebt, hätten sie nicht diesen „Ruhm“ erreicht. Andererseits ist es eine Warnung für zukünftige Generationen, egal ob in West oder Ost.
Der klarere Blick ist eine Naturgestzlichkeit, wie die Welt gesehen wird, von außen oder innen! Die Ungarn sind außen, was weitere Naturgesetze bestätigt. Die menschliche Gesellschaft ist nichts anderes als Fortsetzung der Phylogenese mit ca. 8. Milliarden Ontogenese Kopien. Aus jeder Kopie kann abgelesen werden, was passiert oder möglich ist, wenn das System erkrankt oder seine Lebensfähigkeit verliert. Ein System verliert oft schon bei Verlust oder Mangelfunktionsunfähigkeit einzelner Organe die Lebensfähigkeit. Das ist bei Zellproduktion nicht anderes als bei, wie auch immer, kranken Menschen , organisiert in Organen, sozial Nationen oder Völkern genannt. Nicht mehr in System gehörige Menschen werden ausgeschwemmt, machen ggf. andere System krank oder lebensunfähig! Bolschewismus und Nationalsozialismus waren Fieberschübe kranker Organe des Hauptsystems, hätten beinahe zum Verlust der sozialen Organe, (Sowjetunino und Deutschland) geführt. Aber geheilt ist das System nicht, wenn die massenhafte Zellproduktion weitergeht, das System wird an unbalancierten Konflikten und Wachstum sterben!! Ideologien sind nichts anderes als überdosierte Therapie. Platzmangel f. weitere Erklärung..
Hitlerismus und Stalinismus. Holocaust und ‘Archipel GULag’ . Ein interessanter Vergleich. Historikerstreit findet aber nicht wirklich statt. Meinungsvorgaben haben die Wissenschaft längst ersetzt.
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Boris Pasternak in seinem Landhaus: Zentrale These im Historikerstreit vorweggenommen Foto: picture alliance / Everett Collection | Everett Collection/CPL Archives