Innerlinker Streit: Was wurde aus den Antideutschen?
Innerlinker Streit: Was wurde aus den Antideutschen?
Innerlinker Streit: Was wurde aus den Antideutschen?
Die selbsternannten Antideutschen: Eine linksextreme Subszene, die trotz des Nischendaseins einen erheblichen Einfluß ausüben konnte. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Jan Scheunert
Um die Jahrtausendwende entzweien sich Linksradikale am Nahost-Konflikt. „Antiimperialisten“ auf der einen und „Antideutsche“ auf der anderen Seite treten sich plötzlich feindselig gegenüber. Aktuelle Konflikte wie der Ukraine- oder der Gaza-Krieg rufen den Bruch, den die Szene nie wirklich überwunden hat, in Erinnerung.
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Ich höre noch Claudia Roth rufen #Wir haben gewonnen.# Und genau so ist das – die #Anti-Deutschen# haben die Burg erobert. Und mein Nachbar sagt mir -„Wander doch aus, Du Querulant….“
Dieses Banner mit dem Ruf nach Frieden löst bei mit blankes Entsetzen hervor!! Ich war wirklich fassungslos, beim ersten Mal lesen! Um die eigene Sichtweise der Bannerträger mal klarer werden zu lassen, wäre ich für einen einwöchigen Einsatz an der Frontlinie! Besonders diesem Baby-Face würde das gut tun. (den anderen selbstverständlich auch)
Auch nach zweimaliger Lektüre erschließt mir die hier verwendete Begrifflichkeit von Antideutsch nicht recht. Es gab im gesamten deutschen Bürgertum nach 1945 eine Abkehr von Deutschland als Nation als Reaktion auf die Niederlage von 1945, die als endgültig empfunden wurde. Bereits der Nationalsozialismus hat die Front zwischen links und rechts aufgebrochen, da er Elemente beider Ideologien vereinte, aber bereits klar antinational war, und Deutsche und die Deutsche Nation im „Ariertum“ und ihrem neuen Reich aufgehen ließ. Damit beerdigten die Nazis, ob bewußt oder unbewußt, das Deutsche Reich von 1871 und damit auch die Idee eines deutschen Nationalstaates als Staat der Deutschen, den sie wieder mit einem pangermanischen Großreich ersetzten. Nach 1945 gab es lagerübergreifend – in jedem Fall in Westdeutschland – die Überzeugung, dass der NS-Staat in zwangsläufiger Kontinuität des Deutschtums stand und daraus ein „nie wieder Deutschland“ zu folgen habe, also jede Wiederherstellung deutscher Souveränität direkt wieder in den Nationalsozialismus führen müsse – siehe die Parolen auf den linken Demos dieser Tage, die genau darauf abheben.
„bewußt oder unbewußt, das Deutsche Reich von 1871 und damit auch die Idee eines deutschen Nationalstaates als Staat der Deutschen, den sie wieder mit einem pangermanischen Großreich ersetzten“
Um das mit dem Großreich zu erfinden mußten leider nicht erst die Nazis kommen. Dieser Geist war schon seit dem 19. Jahrhundert (Bonaparte war der erste Praktiker dieses Geistes .. oder Karl V mit seinen Conquistadores?) in den Köpfen (und Herzen) der europäischen Völker. A l l e r europäischen Völker, und das Deutsche Volk hat sich da leider nicht rausgehalten.
Die Historiker definieren eine Epoche des Imperialismus. Diese Epoche kulminierte im August 1914. Die europäischen Großvölker und ihre Vasallenvölker marschierten in den Großen Endkampf, in dem es e i n e n Sieger geben werde („Es kann nur e i n e n geben“), der Herr-der-Welt sein würde.
In 1918 hörten nur die Kämpfe auf. Der Kampf ging weiter. Auf diesen Kampf sind die Nazis, freilich auch unter Einbringen ihrer eigentümlichen Methoden, nur „aufgesprungen“. Das resultierte im Mai 1945, aber danach war nicht Schluß. Erst mal Kalter Krieg.
Doch auch im November 1989 war nicht Schluß, wie wir heute sehen.
Imperialismus ist „ewig“.
Den Alliierten, die aus eigenen Interessen keinen deutschen Nationalstaat mehr wollten und das in Jalta sogar kodifiziert hatten, kam das sehr zupaß, so daß sie entsprechende Kräfte in jeweils ihrem Besatzungszonen kräftig föderten. Rheinische Separatisten bekamen ihre Chance und benutzten die nationale Skepsis der bürgerlichen Konservativen für die Durchsetzung der deutschen Teilung (Westbindung) und sorgten rasch dafür, daß dieser Weststaat fest in postnationale Strukturen wie NATO und EG eingebunden war. Die aus der Sowjetunion repatriierten Kommunisten, die das Hotel Lux überlebt hatten, verführen in und mit der DDR analog, die sie als einzig richtige Maßnahme gegen Deutschlands Restitution verkauften mit der Erzählung des „Antifaschismus“. Diese Ablehnung Deutschland wurde dann mit der Frankfurter Schule
akademisiert, in den Eliten vertieft und wurde mit den 68er und Boomern mit deren demographischer Heranwachsen nach und nach zur deutschen Staatsräson, so wie es heute ist.
Der Beitrag läßt auch eine eine kritische Beleuchtung des unbestreitbaren Einflußes dieses Antideutschen auf die „neurechte“ Szene vermissen. Denn im Unterschied zu früheren deutschen „Rechten“ ist die heutige Rechte – auch in der AfD – in Teilen dediziert antideutsch, weitgehend antinational, hat den alten Internationalismus der Leninisten mit einer Hypertrophisierung und Heilserwartung an Rußland übernommen. So wie die linken Antideutschen sich weigern, in Deutschland die „ewige“ Nation der Deutschen zu sehen, die nur deswegen ist, weil es Deutsche gibt, sondern das Deutschtum mit dem NS gleichsetzen oder darin seine ultimative Ausprägung sehen, so setzen die neurechten Antideutschen Deutschland mit dem Linksliberalismus und Wokeismus gleich und negieren seine Nationalität sui generis. Beide distanzieren sich daher nicht nur von Deutschland, sondern letztlich dem Gedanken der Nation. Die Tragik Deutschlands ist dabei, daß auch das Bürgertum schon lange antideutsch ist, daraus moralische Rendite zu ziehen glaubt. Bis auf kleine Restbestände hat Deutschland keine Verteidiger mehr und fällt daher so leicht zur Beute.
Ein SchriftSteller, der an einer SubstantivierungsSucht und an einer SatzVerketrungsSucht leidet. Er führt die schöne deutsche Sprache in den Abgrund !
Das würde ich nicht so verbissen sehen.
Das Thema dieses Artikels ist „Bericht aus dem Tollhaus“. Das Tollhaus ist die Welt des durchgeknallten Rands der Anhänger der Linken Weltanschauung. Das kann auch auf die „Sprache“ eines Artikels abfärben.
Dann kommt man schnell an zu „Mir wird von alledem so dumm …“.
Trotzdem lohnt sich meines Erachtens der Versuch, in der Wirrnis des Linken Rands Muster zu erkennen.
Die Linke Weltanschauung ist eine Geburt aus dem Geiste der Mißgunst (welche so alt ist wie die Menschheit). Ein Produkt der Mißgunst ist das Phänomen der Räuberbande, welche eine Manifestation von Solidarität ist. Aggressive Solidarität. Proletarier aller(!) Länder sollen sich vereinigen, um die Reichen aller(!) Länder auszurauben.
Solidarität ist aber auch die Solidarität der Eltern/Kind-Beziehung, der Familie, der Sippe, des Volkes. Beim Volk endet die Reichweite (nix „aller Länder“), denn „Volk“ sind solche, die einander als Ihresgleichen ansehen und alle Anderen als fremd. Die völkische Solidarität ist eine defensive Solidarität (den Linken gilt sie als aggressiv, Verkehrung der Tatsachen).
Die „Antideutschen“ sind als antivölkische Internationalisten entstanden
Antideutsche Aktion ? Wie jetzt, wir haben Feinde ?
Wären wir ein Rechtsstaat, würde die „Antideutsche Aktion“ genauso verfolgt werden wie eine antimuslimische oder gar antiisraelische Aktion.
„Hinter den Ruf nach…“ Ist an dummdreisten Hass kaum noch zu überbieten.
Nun ist es schon Nazi, Frieden zu wollen.
Wenn in der Ukraine Rohstoffe und Äcker verteilt sind, könnte ja die UNO zu Friedensverhandlungen aufrufen… Mehr Verlogenheit als in diesem Krieg war wohl seit `45 nicht mehr zu erleben.
Ich schreib mal, wie ich es denke: Es sind Staatsfeinde, Verbrecher, die vor einen neutralen Richter gehören.
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Die selbsternannten Antideutschen: Eine linksextreme Subszene, die trotz des Nischendaseins einen erheblichen Einfluß ausüben konnte. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Jan Scheunert