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Marc Jongen, ESN Fraktion

Ukraine-Krieg: Russen unerwünscht: Bietigheimer Restaurant sorgt für Empörung

Ukraine-Krieg: Russen unerwünscht: Bietigheimer Restaurant sorgt für Empörung

Ukraine-Krieg: Russen unerwünscht: Bietigheimer Restaurant sorgt für Empörung

Frau zeigt russischen Paß vor: Zwei Gastwirte hatten Staatsbürger des Landes in ihren Lokalen für unerwünscht erklärt
Frau zeigt russischen Paß vor: Zwei Gastwirte hatten Staatsbürger des Landes in ihren Lokalen für unerwünscht erklärt
Frau zeigt russischen Paß vor: Zwei Gastwirte hatten Staatsbürger des Landes in ihren Lokalen für unerwünscht erklärt Foto: picture alliance / Kay Nietfeld / dpa
Ukraine-Krieg
 

Russen unerwünscht: Bietigheimer Restaurant sorgt für Empörung

„Besucher mit russischem Paß sind in unserem Haus unerwünscht“, hieß es auf der Internetseite des Bietigheimer Restaurants „Traube“. Nach einem Shitstorm in den sozialen Medien rudert das Lokal nun zurück. Ursprünglich wollte es mit der Aktion ein Zeichen gegen den russischen Angriff auf die Ukraine setzen.
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BIETIGHEIM. Das Restaurant „Traube“ in der baden-württembergischen Gemeinde Bietigheim hat Gäste mit russischem Paß angesichts des Kriegs zwischen Rußland und der Ukraine für unerwünscht erklärt. „Dies ist unser Beitrag, damit unsere Kinder in einem friedlichen Europa leben können“, hieß es in einem Hinweis auf der Internetseite des Gastronomiebetriebs.

Der Restaurantleitung sei bewußt, daß „der ‘normale’ russische Staatsbürger keine Schuld an dem kriminellen Handeln der russischen Regierung trägt“. Es sei jedoch an der Zeit, ein Zeichen zu setzen.

Nach Shitstorm: Lokal rudert zurück

Der Vermerk sorgte in den sozialen Medien für eine Welle der Empörung. Zahlreiche Nutzer warfen der Leitung des Lokals vor, russische Bürger pauschal zu diskriminieren. „Pfui, wer bei Ihnen noch einkehrt, sollte sich schämen“, lautete ein Kommentar auf der Facebook-Seite des Restaurants.

Mittlerweile hat die „Traube“ den Hinweis überarbeitet. „An alle Unterstützer und Versteher von Putin: Das ist keine Politik, das ist Mord!“, heißt es nun. Wer die Aussagen als falsch oder gar ehrverletzend für den russischen Präsidenten empfinde, dem stehe es frei, der „Traube“ die Freundschaft zu kündigen und das Lokal nicht mehr zu besuchen.

Gastwirt klagt über Drohungen

„Es war ein Fehler, die Kritik an Putin an der Nationalität festzumachen.“ Es sei nicht die Absicht der Restaurantleitung gewesen, jemanden aufgrund seiner Herkunft zu beleidigen.

Neben der Empörung über den Vermerkt auf der Internetseite hätten einige Nutzer Mitarbeiter des Gastronomiebetriebs sowie die Familie des Gastwirts bedroht. Dies sei trotz aller Wut nicht gerechtfertigt.

Unternehmer erteilt russischen Gästen ebenfalls Absage

Am Samstag hatte sich der Unternehmer Toni Schlegel, der eine Reihe von Hotels und Restaurants in Freiburg führt, ebenfalls für einen Ausschluß aller russischen Gäste ausgesprochen. In den Betrieben der Schlegel-Gastronomie würden keine Touristen mit entsprechendem Paß mehr aufgenommen, kündigte er auf Facebook an.

„Nur, wenn wir die russischen Eliten zum Umdenken und zur politischen Aktivität bewegen, kann sich etwas an diesem aggressiven und menschenverachtenden System ändern“, schrieb er. In ganz Europa müsse sofort ein Einreiseverbot für russische Staatsbürger verhängt und bestehende Visa storniert werden. Mittlerweile ist der Beitrag gelöscht. (zit)

Frau zeigt russischen Paß vor: Zwei Gastwirte hatten Staatsbürger des Landes in ihren Lokalen für unerwünscht erklärt Foto: picture alliance / Kay Nietfeld / dpa
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