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Fußball-Europameisterschaft: Erneut Buh-Rufe und Pfiffe für Niederknien gegen Rassismus

Fußball-Europameisterschaft: Erneut Buh-Rufe und Pfiffe für Niederknien gegen Rassismus

Fußball-Europameisterschaft: Erneut Buh-Rufe und Pfiffe für Niederknien gegen Rassismus

Belgier knien bei EM
Belgier knien bei EM
Belgiens Spieler und die Scheidrichter knien vor der Partei gegen Rußland nieder Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Anatoly Maltsev
Fußball-Europameisterschaft
 

Erneut Buh-Rufe und Pfiffe für Niederknien gegen Rassismus

Die Geste gilt als Sympathiebekundung für die „Black Lives Matter“-Bewegung und als Zeichen gegen Rassismus: kollektives Niederknien vor Beginn von Fußballspielen. Auch bei der EM beugen einige Mannschafen vor ihren Partien das Knie. Doch nicht alle Fans sind davon begeistert.
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BERLIN. Das Niederknien vor dem Spiel als Zeichen gegen Rassismus sorgt bei der Fußballeuropameisterschaft weiter für Diskussionen und Proteste. Als am Sonnabend vor der Partie Belgien gegen Rußland in St. Petersburg die belgischen Spieler sowie das Schiedsrichtergespann kurz niederknieten, quittierten die russischen Fans dies mit lauten Pfiffen. Ihre Mannschaf beteiligte sich nicht an der Geste und blieb stehen.

Als Rußlands Trainer Stanislaw Tschertschessow nach der 3:0-Niderlage bei der anschließenden Pressekonferenz gefragt wurde, wie er das Verhalten der Belgier bewerte, antwortete der frühere Profi von Dynamo Dresden genervt: „Das ist keine Frage, die mit Fußball zu tun hat. Wenn Sie eine haben, stellen Sie sie.“

Bereits im Vorfeld der EM hatte es Diskussionen um das Niederknien gegeben. Als beispielsweise die Spieler der englischen Nationalmannschaft vor der Freundschaftspartie gegen Rumänien niederknieten, wurde dies von zahlreichen Fans mit Buhrufen und Pfiffen beantwortet. Englands Nationaltrainer Gareth Southgate versicherte im Anschluß, seine Mannschaft werde trotz der Fan-Proteste weiter als Zeichen gegen Rassismus das Knie beugen.

Uefa fordert Respekt für kniende Spieler

Der ungarische Fußballbund (MLSZ) kündigte kurz darauf an, seine Nationalspieler würden bei der Fußball-Europameisterschaft nicht vor Anpfiff einer Partie niederknien. Die Regeln der Uefa und der Fifa erlaubten keine Politisierung auf dem Platz und im Stadion. Auch die Niederlande, Tschechien und Kroatien haben angekündigt, sich nicht an der Aktion zu beteiligen.

Die Uefa teilte auf Anfrage der ARD-„Sportschau“ mit, das Niederknien werde nicht als politische Geste gewertet und sei daher grundsätzlich erlaubt. „Die Uefa tritt mit null Toleranz gegen Rassismus ein“, gab der Verband bekannt. „Jeder Spieler, der eine Gleichstellung von Menschen fordert, indem er sich niederkniet, hat die Erlaubnis dazu.“ Gleichzeitig forderte die Uefa die Fans auf, „Respekt für Teams und Spieler zu zeigen, die auf die Knie gehen“.

Deutsche Mannschaft läßt Entscheidung offen

Beim EM-Spiel der Engländer gegen Kroatien am Sonntag im Londoner Wembley-Stadion knieten die Three Lions erneut nieder, während die Kroaten stehenblieben. Diesmal gab es allerdings keine Proteste der Fans.

Ob auch die deutsche Nationalmannschaft vor ihrem Auftaktspiel gegen Weltmeister Frankreich am Dienstag abend niederknien wird, ist unklar. Eine entsprechende Anfrage der JF ließ der Deutsche Fußball-Bund trotzt mehrfacher Nachfragen seit einer Woche unbeantwortet.

Seit dem vergangenen Sommer knien Mannschaften immer wieder vor Beginn eines Spiels demonstrativ nieder. Die Geste stammt ursprünglich aus den USA, wo der American Football-Spieler Colin Kaepernick damit begann, um gegen angeblichen Rassismus im US-Sport zu protestieren. Durch die „Black Lives Matter“-Bewegung und die Proteste nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd verbreitete sich das Niederknien von den Vereinigten Staaten aus auch in europäischen Sportligen. (krk)

Belgiens Spieler und die Scheidrichter knien vor der Partei gegen Rußland nieder Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Anatoly Maltsev
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