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„Christians for Future“: Deutsche Bischöfe rufen zu mehr Klimaschutz auf

„Christians for Future“: Deutsche Bischöfe rufen zu mehr Klimaschutz auf

„Christians for Future“: Deutsche Bischöfe rufen zu mehr Klimaschutz auf

Ballon mit der Aufschrift „Klima Retten“ vor der St.-Paul-Kirche in München
Ballon mit der Aufschrift „Klima Retten“ vor der St.-Paul-Kirche in München
Ballon mit der Aufschrift „Klima Retten“ vor der St.-Paul-Kirche in München Foto: picture alliance/dpa | Felix Kästle
„Christians for Future“
 

Deutsche Bischöfe rufen zu mehr Klimaschutz auf

Mehrere Bischöfe der beiden großen Kirchen mahnen Christen zu mehr Klimaschutz. Die Organisation „Christians for Future“ fordert die Kirchenleitungen dazu auf, sich mit „Fridays for Future“ zu solidarisieren. Dessen Initiatorin Greta Thunberg kommt kurz vor der Bundestagswahl nach Berlin.
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BERLIN. Mehrere Bischöfe der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland haben Christen zu mehr Klimaschutz aufgerufen. Die Kirchen hätten dabei noch Nachholbedarf, mahnte der hannoversche evangelische Landesbischof Ralf Meister laut der Nachrichtenagentur epd. Der Hildesheimer katholische Bischof Heiner Wilmer rief Gläubige dazu auf, am weltweiten Streik für mehr Klimaschutz am 24. September teilzunehmen. Die westfälische Präses Annette Kurschus forderte, die Debatte ums Klima gehöre in die Mitte der Gesellschaft, der Kirche und der Gottesdienste.

Die Kirchenvertreter reagierten damit auf einen Aufruf der Organisation „Christians for Future“, die am Donnerstag an 37 Orten ihre Forderungen an die Bischöfe und andere hochrangige Kirchenrepräsentanten übergeben hatte. In dem zwölf Punkte umfassenden Appell ruft die Gruppe unter anderem dazu auf, daß sich die Kirchenleitungen „solidarisch mit den Forderungen von ‘Fridays For Future’ Deutschland“ zeigen und „dies öffentlichkeitswirksam durch Worte und Taten“ kommunizieren.

„Kirchen sollten mutiger und sichtbarer aufterten“

Außerdem sollen sie sich für mehr „Klimagerechtigkeit einsetzen“, sich an entsprechenden Demonstrationen beteiligen, die Politik zu mehr Klimaschutz aufrufen und ihre Landeskirchen und Bistümer wenn möglich bis 2030 klimaneutral organisieren. „Alle (Erz-)Diözesen und Landeskirchen schaffen pro 100.000 Kirchenmitgliedern eine Vollzeitstelle im Umwelt- und Klimabereich. Auf nationaler Ebene richten die Kirchen Kompetenzstellen Klimaneutralität ein“, lautet eine weitere Forderung.

Die Theologin Claudia Schwegmann von „Christians for Future“ forderte im Domradio, „daß die Kirche stärker, sichtbarer, lauter und mutiger auftritt in der klimapolitischen Debatte in unserer Gesellschaft“. Entsprechende Stellungnahmen gebe es seit Jahren. „Jetzt geht es darum, daß die Kirche diese Stellungnahmen auf der Basis der christlichen Werte noch viel mutiger auch in der Öffentlichkeit vertritt und sicherstellt, daß sie auch in der öffentlichen Debatte gehört werden.“

Thunberg kommt nach Berlin: „Sind keine Lobbyisten für die Grünen“

Anläßlich des internationalen Klimastreiks am Freitag vor der Bundestagswahl will die Initiatorin der Kampagne „Fridays for Future“, Greta Thunberg, nach Berlin kommen. Es gehe dabei allerdings nicht darum, für eine bestimmte Partei zu werben, sagte sie dem Tagesspiegel. „Wir sind keine Lobbyisten für die Grünen.“ Es gehe nicht darum, daß „die richtige“ Partei gewählt werde. Es sei aber „absolut entscheidend, daß die Menschen zur Wahl gehen und für die Option stimmen, die sie für die beste halten – oder die am wenigsten schlechte, wie auch immer“.

Die Notwendigkeit für einen dringenden Wandel in der Klimapolitik sei so groß wie noch nie. „Wir werden immer noch politisch betrogen.“ Deshalb „müssen wir als Bürger einer Demokratie aktiv sein und auf die Straße gehen und das als Möglichkeit nutzen, die Menschen zu mobilisieren“. In Deutschland behandle „kein Politiker, keine Politikerin, keine Partei die Klimakrise wie einen Notfall“.

Die Sprecherin von „Fridays for Future“ in Deutschland, Luisa Neubauer, lobte das Engagement ihrer Bewegung. Zwar trete zur Bundestagswahl keine Partei an, die mit ihren Maßnahmen die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius bis 2100 im Vergleich zum Beginn des Industriezeitalters erreichen könnte. Die meisten Parteien, die nun aber mit Klimaschutz für sich werben würden, hätten das aber vor zwei Jahren noch nicht getan. „Wir sehen also schon, wohin wir als Klimabewegung die Parteien gebracht haben und was sich verändert hat.“ (ls)

Ballon mit der Aufschrift „Klima Retten“ vor der St.-Paul-Kirche in München Foto: picture alliance/dpa | Felix Kästle
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