NÜRNBERG. Die bayerische Landtagsabgeordnete Tessa Ganserer (Grüne) hat die Kundenformulare der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) beanstandet. Grund dafür ist, daß man bei Anträgen und Fahrausweisen nur zwischen den Geschlechtsoptionen Mann und Frau wählen kann. Ihrer Ansicht nach sei das „diskriminierend“, berichtete das Nachrichtenportal Nordbayern.de.
Die Grüne habe die VAG bereits im Februar 2019 darauf hingewiesen. Seitdem habe sich aber nichts geändert. „Ich möchte meinen, daß fast zwei Jahre genug Zeit gewesen wären, die notwendigen Umstellungen in der EDV vorzunehmen“, kritisierte Ganserer. Die VAG als städtische Beteiligungsgesellschaft habe eine Vorbildfunktion.
Ein Parteikollege, der sich als „non-binär“ empfinde, scheitere regelmäßig an den Formularen. „Wir wollen endlich, daß unsere Menschenwürde gewahrt und wir ernst genommen und nicht unsichtbar gemacht werden“, forderte die Transsexuelle.
VAG weist Vorwürfe zurück
Die VAG wies den Vorwurf, keine Änderungen vorgenommen zu haben, hingegen zurück. „Eine ganze Reihe von Vorlagen haben wir bereits geschlechtsneutral formuliert“, schilderte das Unternehmen gegenüber dem Nachrichtenportal.
Sie könnten Menschen, die sich als divers oder nicht-binär einordneten aber noch nicht optimal erfassen und anschreiben, weil die Neuprogrammierung der Systeme aufwendiger sei als gedacht. Dort wo es Probleme gebe, reagiere die VAG aber sofort. (zit)