BREMEN. Die Bremische Evangelische Kirche (BEK) hat Pastor Olaf Latzel verboten, während des gegen ihn laufenden Verfahrens wegen seiner kritischen Aussagen zur Homosexualität zu predigen. Sollte er sich nicht daran halten, will ihn die BEK aus dem Dienst entheben, berichtete das Nachrichtenportal „buten und binnen“.
Der Schriftführer der BEK, Bernd Kuschnerus, sagte: „Es ist nach unserer Überzeugung nicht möglich, daß ein Pastor, der von einem Gericht der Bundesrepublik Deutschland wegen Volksverhetzung verurteilt worden ist, während der Dauer des Disziplinarverfahrens seinen Dienst tut.“
Die Richter sahen es als erwiesen an, daß der Pastor während eines Seminars zum Haß gegen Homosexuelle aufgestachelt habe. Ein Video der Veranstaltung war im Internet verbreitet worden.
Latzel verpflichtet sich zur Mäßigung
Das Disziplinarverfahren gegen Latzel ruhe, bis das Gerichtsverfahren abgeschlossen sei. Zuvor hatte der Pastor gegen seine Verurteilung Rechtsmittel eingelegt. Sein Anwalt kündigte an, gegen das Urteil durch alle Instanzen gehen zu wollen. Das könnte zu einem jahrelangen Rechtsstreit führen. Bis Mittwoch soll sich Latzel nun in der Sache gegenüber der BEK äußern.
In diesem Jahr hatte der Theologe zweimal seine Tätigkeiten vorübergehend ruhen gelassen. Im August hatte er sich gegenüber der BEK „zu einer Mäßigung im Rahmen des Verkündungsauftrages verpflichtet“. (ag)