BERLIN. Zum Schutz von Kindern vor Pornographie hat die Geschäftsführerin der Kinderschutzorganisation „Innocence in Danger“ (dt. Unschuld in Gefahr), Julia von Weiler, ein Smartphone-Verbot für unter 14Jährige gefordert. „So, wie wir Kinder vor Alkohol oder anderen Drogen schützen, sollten wir sie auch vor den Risiken einer zu frühen Smartphone-Nutzung schützen“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Auf diese Weise könne verhindert werden, daß sich bereits Grundschüler pornographische Inhalte anschauten oder Nacktbilder von Gleichaltrigen verbreiteten. „Täter und Opfer werden immer jünger“, betonte von Weiler, die dem Fachbeirat des Mißbrauchsbeauftragten der Bundesregierung angehört.
„Tatverdächtige werden immer jünger“
Das Landeskriminalamt Berlin bestätigte die Einschätzung. So gingen Ermittler im Schnitt alle zwei Wochen in Schulen Anzeigen wegen der Verbreitung von Pornos nach, teilte eine Sprecherin mit. „Seit jedes Kind ein Smartphone hat, werden auch die Tatverdächtigen immer jünger.“
Der Mißbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, unterstützt den Vorschlag. „Eine gesetzliche Altersbeschränkung für Smartphones wäre möglicherweise eine schnelle und vermeintlich einfache Lösung.“ Jedoch löse dies nicht das Grundproblem des fehlenden Schutzes im Netz. (ag)