PADERBORN. Die Universität Paderborn will mit einem Projekt die Vorteile von ethnischer und geschlechtlicher Vielfalt für Feuerwehren herausarbeiten. Frauen und Personen mit Einwanderungshintergrund seien nicht nur unterrepräsentiert, sondern häufig auch unerwünscht, sagte Studienleiterin Ilona Horwath der Neuen Westfälischen.
Das Forschungsprojekt mit dem Namen „Fortesy“ wird vom Bundeswissenschaftsministerium gefördert. „Diversitätsförderung geht mit einem hohen Innovationspotenzial einher, das sich in einer sichereren und effektiveren Einsatztechnologie manifestiert. Mit ‘Fortesy’ wollen wir genau das herausarbeiten und zur allgemeinen Umsetzung beitragen.“
Bereits Anfang des Jahres hatte Horwath moniert: „Weiße, heterosexuelle Männer aus der Arbeiterschicht stellen dort die Mehrheit dar und prägen das Bild des typischen Feuerwehrmannes.“
„Die Feuerwehr-Welt ist zu einem großen Teil männlich und weiß“, ergänzte nun auch die Vorsitzende des Netzwerks Feuerwehrfrauen, Susanne Klatt, gegenüber dem Blatt. Es gebe zwar auch Ausnahmen von Wehren mit höherem Frauenanteil. Dieser betrage jedoch nur etwa drei bis vier, in Ausnahmefällen bis zu zehn Prozent. Ähnliche sehe es bei Feuerwehrleuten mit ausländischen Wurzeln aus.
„Verbände bemühen sich um interkulturelle Öffnung“
Im Entwurf zu dem Forschungsprojekt heißt es: „Verbände bemühen sich nun zunehmend um interkulturelle Öffnung gegenüber MigrantInnen und Geflüchteten. Gleichzeitig sind Feuerwehren in der internationalen Forschungsliteratur für ihre Veränderungsresistenz bekannt, die sich wesentlich aus sozialen Dynamiken speist.“
Ziel von „Fortesy“ sei es, „organisationale, technologische und soziale Faktoren herauszuarbeiten, die den Erfolg heterogener Teams ausmachen“. Zudem solle herausgefunden werden, wie ethnische und geschlechtliche Diversität die Auswahl und den Einsatz von Technologien beeinflusse. (ls)