BERLIN. Der Kabarettist und Schauspieler Dieter Hallervorden ist in die Kritik geraten, weil er für eine Werbekampagne der Berliner Verkehrsbetriebe den Bahnhof „Mohrenstraße“ ankündigt. „Soll die Black Community Berlins provoziert werden, oder warum wählt man ausgerechnet diesen fragwürdigen Komiker aus, um den kolonialrassistischen Stationsnamen einzusprechen?“ empörte sich die Gruppe „Berlin Postkolonial“.
Es ist nicht das erste Mal, daß Hallervorden sich den Unmut des Vereins zugezogen hat. 2012 hatte die afrikanische Gemeinschaft ein von Hallervorden am Schloßparktheater inszeniertes Stück kritisiert, in dem ein weißer, geschminkter Schauspieler einen Schwarzen spielt. Dies sei „rassistisch“.
Kritik am Straßennamen
Auch der Name „Mohrenstraße“ geriet bereits mehrfach ins Visier. „Der Straßenname geht auf den menschenverachtenden Brandenburger Sklavenhandel zurück und verletzt massiv die Würde schwarzer Menschen: Diskriminierende Fremdbezeichnungen sind nur lustig für Rassisten“, monierte „Berlin Postkolonial“. Der Name geht allerdings auf eine Gruppe afrikanischer Repräsentanten aus der brandenburgischen Kolonie Groß-Friedrichsburg zurück.
Hallervorden zeigte sich irritiert über die Vorwürfe. „Ich habe das arglos gemacht“, sagte er dem Tagesspiegel. Sollte die Straße umbenannt werden, würde er sie auch neu ansagen. Eine Sprecherin der Verkehrsbetriebe nannte die Kritik „völlig absurd“. (ho)