Deutschland regt sich über ein geschmackloses Flugblatt aus den Achtzigern auf, dabei findet ganz aktuell öffentlich ein riesiger Rassismus-Skandal statt. Alle Warnungen aus Politik, Medien und Hochschulen vor „rassistischen Stereotypen“ und „kultureller Aneignung“ haben offenkundig nicht gefruchtet. Das Canceln der toxischen Winnetou-Bücher des Hitler-Lieblingsautors Karl May war für die Katz.
Denn die berüchtigten Karl-May-Festspiele im schleswig-holsteinischen Bad Segeberg vermelden einen neuen Besucher-Allzeitrekord und sind darauf auch noch stolz. Über 430.000 schamlose und mutmaßlich rechtspopulistische Zuschauende besuchten in 72 ausverkauften Vorstellungen diese Orgie an Aneignung indigener Kultur.
Karl-May-Festspiele als Steigbügelhalter des Faschismus?
Da reitet der Musical-Star Alexander Klaws im Lederwams mit Kopftuch und Silberbüchse (unterschwellige Werbung für Schußwaffenbesitz?) auf seinem schwarzen Hengst (äh, das heißt ‚Horse Of Colour‘) durch das schrecklich weiße Publikum und läßt sich feiern – schlimm. Auch „Winnetous“ Schwester Nscho-tschi wird von der weißen Darstellerin Nadine Menz gespielt – klarer Fall von „Redfacing“.
Und die Direktorin der Veranstaltungsfirma dankt dafür in aller Öffentlichkeit Team und Besuchern. Es ist zum Haareraufen! Nicht auszumalen, wenn die Kinder die rassistischen Klischees übernehmen und sich auch noch zu Karneval als Indianerhäuptlinge verkleiden.
Wenn der Faschismus wiederkommt, wird er eben nicht sagen „Ich bin der Faschismus“. Er wird sagen: „Es ist eine harmlose Indianergeschichte, krieg dich ein.“ Hier sind dringend verpflichtende Sensibilisierungs-Seminare, Sondersendungen und Antifa-Aktionen notwendig. Schläft die Amadeu-Stiftung?