Zu den Leitthemen des Alten Testaments gehört der Kampf um die Durchsetzung und Einhaltung des Bilderverbots: „Du sollst dir kein Bildnis machen.“ Erst im Abendland ist entschieden worden, daß man Gott, der sich als Mensch offenbart hatte, auch als Menschen zeigen dürfe.
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Dass Gott ein Freund von Bildern ist, resultiert daraus, dass er ein mitfühlender Gott ist. Hat er (Mit-)Gefühl in bezug auf vernunfbegabte Geschöpfe wie Engel und Menschen, so hat er auch Phantasie und Vorstellungskraft: In ihm lebt eine unendliche Fülle an Urbildern und Vorstellungen, die er dann, wenn es ihm richtig erscheint, in raumzeitliche und organische Wirklichkeit „übersetzt“. Seine überaus reichhaltigen Emotionen und zahllosen urbildlichen Vorstellungen korresponieren mit den unendlichen Kräften, die ihm jederzeit und an jedem Punkt des Kosmos zur Verfügung stehen. Es gibt jedoch unterschiedliche Dichtegrade und Formen seiner Präsenz, Kraft und Geistesgegenwart. In einem irdischen (oder himmlischen) Gottesdienst ist er sehr viel persönlicher, subtiler, mitfühlender, sprachgewaltiger und bildkräftiger gegenwärtig als beispielsweise in kosmischen Stürmen auf dem Planeten Mars – die er natürlich ebenfalls beherrscht und bewegt, aber eben anders, als er im Verhältnis zu uns handelt. Denn wir Menschen sind seine Ebenbilder. Wir verdienen schon von dieser unserer speziellen Beschaffenheit her seine besondere Aufmerksamkeit – die soweit geht, dass sein Sohn einer von uns wird.
Ein Freund aus Deutschland rief mich heute zu meinem Geburtstag an und erzählte ganz dankbar vom gestrigen Gottesdienst in einer wunderschönen Bayerischen Barockkirche !
Die kreative Energie der Barock Kunstwerke brachte die Epoche ( und noch anschließend) die Beziehung zu Gott feierlich zum Ausdruck. Auch die ehrwürdigen Darstellung der Dreieinigkeit (Vater Sohn Hl. Geist) unterscheidet das Christentum nicht nur durch seine Darstellung von den anderen (jüdischen/moslemischen) Kategorien; es ist ohne die kalkulierte Nüchternheit: es bleibt bei der
glühenden Kraft des Glauben an Gott und seinem Sohne; sie in Bildern oder Skulpturen darzustellen. Die Darstellung regt unsere Phantasie zum GUTEN an, und bereichert bzw vertieft das sakrale Erlebnis am Mysteriösen! (ohne Widerspruch).
Also- ein tief gläubiger Mensch hält nichts von der Herabsetzung durch Ikonoklasten…der “Bilderstürmer“.
Ich bezeugte die mutmaßliche-voller Hass und Vernichtung gestaltete radikale – Aktion des ÜBERTÜNCHEN, beispielsweise, („whitewashing“) in der „Hagia Sophia“ in Istanbul…
Religion-
Glaube-
Ideologie –
Exkursionen.
Heute ist der Tag des Hl. Stephan, dem 1. christlichen Martyrer.🙏🏻🙏🏻🙏🏻
Heute war ich mit beiden Enkeltöchtern (8 und 9) in einer traditionell ausgestatteten Simultankirche mit ev.-kath. Mischnutzung; das gibt es hier am Hochrhein gelegentlich. Die beiden bestaunten das Deckengemälde der vier Thronwächter Löwe-Stier-Adler-Mensch (Offb 4 und 5). Sie sahen ein Bildnis der Himmelfahrt Mariens, wie sie über Wolken und Halbmond schwebt. Sie freuten sich über farbenprächtige Christusdarstellungen, Mosaiken und Gemälde, die biblische Geschichten vor Augen führen. Und fragten mich: „Warum hat unsere reformierte Kirche nur zwei Bilder, und hier sind so viele?“ Weiter fragten sie mich, ab welchem Alter sie sich frei entscheiden dürften, ob sie reformiert bleiben wollen oder katholisch werden können. Ich spürte: Geschmackvoll und stilsicher geschmückte Kirchen sind anziehender und spannender als protestantische Nüchternheit. Evangelische Vernünftigkeit ist arm an Vorstellung und Phantasie. Aus Kindermund spricht Wahrheit. Gerade als Sympathisantin Martin Luthers halte ich die Reformation – so wie sie sich mit der Aufklärung weiterentwickelt hat – für eine Sackgasse. Das Christentum ist unendlich reicher als islamische, jüdische und calvinistische Bildfremdheit.
Das stets gefährdete menschliche Leben schafft sich neue religiöse Bilder wie unter einem „Evolutionsdruck“:
Das Feuer der Hölle scheint erloschen, dafür bestehen große Ängste vor einem „Klimafeuer“. Ist dieser Perspektivwechsel nicht enthüllend? Die Ängste suchen sich neue Meister.
Gemalte Bilder Gottes sind nicht das wirkliche Thema. Die von den Theologen und Propheten gezeichneten Portraits sind weit mächtiger. Durften die das überhaupt? Da wurde Gott auseinandergenommen und wieder zusammengefügt. Er wurde gewogen und gemessen.
In den Psalmen ist Gott mal ein Wüterich, mal fließt er über von Gnaden. Er zeigt menschliche Züge.
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Satan hat verlangt, euch sieben zu dürfen wie Weizen.
Aber am Ende des Vaterunsers steht: Gott führe euch nicht in Versuchung. So wird angenommen, dass Gott die „Prüfungen“ schickt, um die Menschen zu sieben wie Weizen. Der unfassbare Wechsel von Gott zu Satan (und zurück?) wurde in jüngster Zeit offen angesprochen.
Muslime küssen einen schwarzen Stein. Gott ist für Muslime ein listenreicher Fallensteller.
Fatima, die Tochter des Propheten der Muslime, wird um Hilfe angerufen, so wie Katholiken die Sieben Nothelfer anrufen. Ihr symbolisches Auge hängt am Eingang zum Kebab und schützt vor dem bösen Blick.
Die psychologische Dynamik der religiösen Bilder, ob geschnitzt, gemalt oder ausgesprochen, entspricht tiefen menschlichen Bedürfnissen.
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