Die Asylkrise ist gelöst. Deutschland kann aufatmen. All die Diskussionen über Transitzonen, sichere Herkunftsländer, Abschiebezentren: Überflüssig. Verhandlungen mit Nachbarländern und Drittstaaten, Sondergipfel zur Syrien-Krise: Alles Quatsch. Gut sieben Wochen vor Weihnachten haben sich drei Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses, ein Unternehmer und ein „Sänger“ ein Herz gefaßt und ein längst überflüssiges Zeichen gegen Haß und Fremdenfeindlichkeit und für Flüchtlinge gesetzt.
Zusammen sind der Unterhalter Donato Plögert, der Geschäftsführer einer Gebäudereinigungsfirma Daniel Worat sowie die Abgeordneten Fabio Reinhardt (Piratenpartei), Thomas Birk (Grüne) und Hakan Tas (Linkspartei) die „Five 4 Refugees“ und beglücken die musikalische Welt mit ihrem hitverdächtigen Superschlager „Sie suchen nach dem Morgen“.
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„Man wird ja förmlich erschlagen von den Meldungen der Flüchtlingspolitik. Es ist nun auch mal an der Zeit, etwas Gutes zu feiern und zu verbreiten“, begründet Worat die Initiative. Die Einnahmen aus dem erhofften Chartstürmer sollen an den Berliner Flüchtlingsrat sowie den Begegnungschor „Berliner singen mit Flüchtlingen“ fließen.
Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die gesamte Republik sich mit den neuankommenden Schutzsuchenden in den Armen liegt und gemeinsam die rührenden Zeilen von „Sie suchen nach dem Morgen“ trällern wird. Und der bricht laut den fünf Tenören endlich an, wenn die Flüchtlinge „ihre Kinder wieder lachen sehen“. Wir dagegen haben die Chance, zu beweisen, „was es heißt, ein Mensch zu sein“.