GENF. Im Oktober sind so viele Flüchtlinge auf See nach Europa gereist, wie noch nie zuvor. Nach Angaben der Vereinten Nationen kamen rund 218.000 Flüchtlinge über das Meer.
Dies sind fast so viele wie im gesamten Jahr 2014. Es handele sich um die höchste Zahl, die jemals innerhalb eines Monats registriert worden sei, teilte der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Adrian Edwards, in Genf mit. Fast alle Asylsuchenden gelangen über Griechenland nach Europa und reisen auf der Balkanroute weiter nach Deutschland. Seit Januar erreichten 744.000 Menschen Europa über das Mittelmeer.
Flüchtlingshilfswerk rechnet weiter mit steigenden Zahlen
Bei der Überfahrt kommt es immer wieder zu Bootsunglücken. Mehr als 3.400 Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen auf See ums Leben gekommen, davon 400 auf dem Weg nach Griechenland. Das Hilfswerk rechnet damit, daß noch mehr Asylsuchende in den kommenden den Weg über das Mittelmeer wagen werden, da der Winter bevorsteht. Auch die innereuropäische Diskussion über Grenzschließungen entfalte eine Sogwirkung.
Da viele Asylsuchende nun befürchteten, künftig an der Grenze abgewiesen zu werden, machten sie sich gerade jetzt auf den Weg. Allein am vergangenen Wochenende rettete die griechische Küstenwache 1.431 Personen aus Seenot, berichtet die Tagesschau. (fl)