Ich erkenne nicht, was eine „deutsch-europäisch-russische Kooperation“ sein sollte. Das ist eine Illusion. Die erwähnten Nationen teilen überhaupt keine Interessen. Frankreichs Interessen sind von denen Deutschlands himmelweit unterschiedlich. Das trifft auf Polen oder Rußland ebenso zu. Das fällt uns Deutschen nur nicht so auf, weil wir seit 1945 darauf getrimmt und erzogen werden, nationale deutsche Interessen zu negieren und zwar schon auf einer moralischen Ebene. Das einzige deutsche Interesse in diesem Krieg war billiges russisches Erdgas, das aber hierzulande nur deswegen in so großen Mengen benötigt wird, weil das Bürgertum die Kernkraft verblendet und fahrlässig verschrottet hat. Unbegreiflich für mich, warum gerade daran sich nichts ändern soll, aber das ist ein anderes Thema. Mehr Einfluß und Selbstbestimmung bekämen wir nur zu Bedingungen, die sich gegen eine Gesellschaft der Greisen kaum durchsetzen lassen. Gerade North Stream II ist das Paradebeispiel: Moskau hat die Röhren eben NICHT geschützt, daran hätte auch noch so viel Vasallentum nichts geändert. Wir hätten es selbst tun müssen, mit einem starken Militär, das für so etwas eben da ist. Das aber kostet.

„auch wir müssen uns fragen: Wofür das alles?“
Dafür, dass Russland nicht die ganze Ukraine einkassiert oder unter in ihre Abhängigkeit bringt.

Washington wollte Russland durch einen Regimewechsel von der Weltbühne werfen. Aber Russland hat widerstanden. Das kann man kaum einen Sieg nennen. Washington hat in den letzten Jahren eine Menge kleiner Staaten zertreten mit einer Menge neuer Probleme – vor allem für andere. Die Deutschen Lenker und Leiter spielen beständig das falsche Blatt. Die USA holen das Gold, die Deutschen die Schlacke.
Sind die Aktien von Rheinmetall jetzt gefallen? Wenn nicht, wäre das ein böses Omen.