Kaninchen und Schlange: Kapitulation als Selbstverwirklichung

Deutschlandfahne mit Friedenstaube: Kapitulation gehört zur DNS. Foto: IMAGO / Wolfgang Maria Weber

Kaninchen und Schlange

Kapitulation als Selbstverwirklichung

Kommentar

14. März 2025

Autor: Dietmar Mehrens

10 Kommentare

Was kann einem vitalen Aggressor entgegengesetzt werden, wenn alles, was eine Nation stark macht, autoaggressiv bekämpft wird? Milliarden fürs Militär drohen ins Leere zu laufen, weil in Europa Grundkoordinaten nicht stimmen. Ein Kommentar von Dietmar Mehrens.

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Kommentare

Seltsam sagt:

15. März 2025 um 10:02 Uhr

Amüsant, dass erst gesellschaftliche Traumata analysiert werden, um dann das alte Phantasma des „bösen Russen“ zu singen. Dass das ein handfestes Traumata sein könnte (Traumata haben einen 3-Generationen-Zyklus), kommt dem Autor nicht. Auch der bizarre Umstand, dass sich hier eine Brandmauer-übergreifende Volksfront gegen Putin gebildet hat – also, die willige Koalition der „schland-Verächter“ mit den hier vertretenen „Wahren Patrioten“ lässt niemanden stutzig werden. Und dieses „Wir kennen keine Parteien mehr, nur noch Putin-Hasser!“ als auch die totale Mobilisierung aller gesellschaftlichen Kräfte und Diskurse für den für ab 2029 geplanten (…) Krieg (Frieden gibt es ja auf jedem Friedhof), wirft keine Fragen auf. Denn das zeichnet Traumata aus, dass diese geleugnet werden, als auch die konkreten realen Folgen dieser Leugnung (man hat ja keine Angst vor einem Atomkrieg). Dass HJ Maaz sich gegen die These des Autors „Traumata behindern unsere Wiederaufrüstung und Kriegsbegeisterung und Putin ist psychisch krank“ verwahren dürfte, ist anzunehmen (siehe YT J.Kosubeks Interview). Was als Aufklärung beginnt, ist am Ende mE nur Manipulation.
Widerstandsgewächs sagt:

14. März 2025 um 17:32 Uhr

Und Putin hat dazu noch denn Hass der deutschen Patrioten auf das verkommene Parteisystem ala DDR 2.0 auf seiner Seite! Diejenigen, welche Deutschland und seine Zukunft an die Wand fahren, müssen dafür zur Verantwortung gezogen werden und wenn Putin dabei hilfreich ist, ist das auch eine Option, denn das die heutigen Bonzen, das Vaterland im Interesse haben, glaubt kein Mensch mehr!
Hellerberger sagt:

14. März 2025 um 16:05 Uhr

Ich möchte darauf hinweisen, daß das meiste davon sich derzeit auch und gerade im rechten Sektor breitmacht. Die Leserforen der alternativen Medien sind voll von Beiträgen – und es sind beileibe keine bezahlten Rußlandtrolle – die Deutschland – nicht! den Staat, sondern das Land, die Nation – verachten, zutiefst. Sie sind weder bereit noch in der Lage, zwischen Nation, Staat und Regierung zu unterscheiden. Ich stelle dazu die These auf, daß auch Rechte in den 2020ern allesamt gelernte Postnationale sind, letztlich von der gleichen Erziehung seit Kindesbeinen an ausgesetzt wie Linke. Die modernen Deutschen habe zu ihrer Nation eine rein funktionale Beziehung, die zumeist dem Impetus eines Sozialstaatsverhältnis folgt, also einer reinen Anspruchshaltung. Diese ist spielend leicht zu enttäuschen oder erzeugt Kränkungen. Insoweit ist es falsch, die Diagnose nur auf „Linksdeutschland“ beschränkt zu sehen. Linke oder rechte Einstellung formt sich bei den meisten ohnehin kaum anhand der Tagespolitik, sondern der eigenen Vita und dem angeborenen Charakter. Es ist ein Selbstbild, weniger eine Agenda oder Überzeugung. Die Diskreditierung der deutschen Nation wirkt daher universell.
1. Canabbaia sagt:
  
  14. März 2025 um 20:30 Uhr
  
  Ja, die deutsche „Rechte“ kann man leider in vielerlei Hinsicht knicken.
2. Gottfried Hermann Spieth sagt:
  
  15. März 2025 um 0:05 Uhr
  
  Rechte hassen diese modisch neue BRD, aber sie lieben das traditionelle deutsche Vaterland innig und herzlich. Nichts wünschen sie lieber, als dass der klassische deutsche Reichsgedanke wiederbelebt wird, und zwar nicht mehr im kleindeutsch-preussischen Sinne, sondern als mitteleuropäische Union aller deutschsprachigen und verwandten Völker.
  1. Hellerberger sagt:
    
    15. März 2025 um 14:31 Uhr
    
    @ Spieth: Aus meinem Selbstverständnis setzt ein Nationalbewußtsein nicht bei dem an, was ist, sondern worauf es gründet. Oder weniger verschwurbelt, es gibt die „ewige“ deutsche Nation (auf die auch Sie referenzieren) und den Staat, als Gebilde aus Verfassung und Regierung. Andererseits erleben Zeitgenossen nie ein „ewiges“ Deutschland, sondern immer nur das im hier und jetzt. So, wie die Deutschen des 18. Jahrhunderts nur die Duodez-Kleinstaaterei kannten und darob gedanklich in das flohen, was damals schon der Westen war, also Frankreich und Nordamerika. Darin haben wir es als Deutsche zur Perfektion gebracht, das Nationale immer auf ein gedachtes Phantom zu extrapolieren. Merkel sagt heute, Deutsche sollten weniger ihre eigenen als russische Interessen beachten – das sei tugendhaft und geboten. Die Kritik an „Putin-Verstehern“ sei unbotmäßig. Eine solche Aussage können Sie in keinem anderen Land der Welt machen. Dabei geht es nicht um Putin, oder russische Interessen, sondern der völlig selbstverständlichen Abwertung und Negierung deutscher Interessen. Das geht nur, wenn man gar keine Nation hat. Russische Interessen sind nur von Russen zu vertreten, nicht von Deutschen.
3. Dum spiro spero sagt:
  
  15. März 2025 um 6:22 Uhr
  
  Sehr scharfsinnig analysiert. Der „Ungeist der Vergangenheit“ wird dann in diesem Zusammenhang zumeist als Katalysator missbraucht, an dem sich alle „moralischen“ Handlungen auszurichten haben. Je weiter ich mich von „der Vergangenheit“ distanziere, desto weiter bin ich auch der vermeintlichen richtigen Zone der korrekten politischen Meinung, ich der ich schlicht nicht das Recht habe so etwas wie Stolz, Respekt vor der eigenen Kultur oder gar Nationalismus zu empfinden. Tue ich es doch, werde ich gnadenlos niedergebrüllt, verächtlich gemacht, oder verliere meine Existenz. Willfährig schaut die Mehrheit der Bevölkerung zu, wie Feinde unseres Systems in unseren Sozialstaat eindringen, ihn aushöhlen und zersetzen und zugleich jedwedes vernunftgeleitete Handeln auf dem Altar der politischen Korrektheit abgeschlachtet wird. Zurück bleiben nur noch Selbsthass, Konfusion und Zerstörung. Unser Staat, der keiner ist, hat abgewirtschaftet. Wir müssen eigentlich nur abwarten. Je schlechter die Zeiten werden, desto unabwendbarer wird der Systemwechsel sein.
4. Diogenes sagt:
  
  15. März 2025 um 23:23 Uhr
  
  „weder bereit noch in der Lage, zwischen Nation, Staat und Regierung zu unterscheiden“
  
  „auch Rechte in den 2020ern allesamt gelernte Postnationale sind“
  
  Ja, a u c h Rechte. Und leider nicht nur wenige,
  Wobei Rechte ex negativo zu verstehen sind, als alle diejenigen, die nicht Links sind.
  Linke sind Linke (gleichmacherisch, kollektivistisch, gewaltaffin). Rechte sind mindestens schon mal Konservative o d e r Liberale, und auch darüber hinaus noch fraktioniert.
  Wobei der Liberale auch konservativ ist, jedoch nicht weil er anders garnicht nicht könnte sondern weil Orientierung am Bewährten vernünftig ist.
  
  Oft nicht bedacht wird, daß Rechts und Links zum einen „Habenichtse“ vs. „Bei denen was zu holen ist“ ist.
  Es geht aber auch um „individualistisch-freiheitlich“ vs. „kollektivistisch-obrigkeitlich“.
  
  Die BR Deutschland behauptet von sich, eine Republik zu sein, also das Gegenteil von einem Obrigkeitsstaat.
  Diesem Anspruch wird sie jedoch allein schon deshalb nicht gerecht, weil Republik auf einem Staats v o l k (statt einer Herren-Kaste) beruht, und daß dieses Staatsvolk aus
  m ü n d i g e n (selberdenkenden) Bürgern besteht.
  Sodann setzt „Volk“ Identitätsbewußtsein voraus.
K. Twiel sagt:

14. März 2025 um 14:29 Uhr

Nicht Putin ist die Herausforderung sondern der Islam.
Jetzt muss ich aber rasch zum Fastenbrechen. Mein Dienstherr ist schon da und führt eine Strichliste.
1. Carsten Schulz sagt:
  
  14. März 2025 um 16:18 Uhr
  
  Nicht der Islam ist die Herausforderung, sondern das eigene Verhalten.