Piff, paff, puff! Das ging wirklich schnell: Die Grünen-Chefs Annalena Baerbock und Robert Habeck sind seit gerade zwei Wochen Bundesminister, und schon sehen sie ihre energiepolitischen Wunschträume platzen.
Verantwortlich sind dafür Wladimir Putin, der Deutschland den Gashahn abdreht, und EU-Kommissionchefin Ursula von der Leyen, die Atomkraft neuerdings nachhaltig findet. Beides hängt geopolitisch zusammen. Beides wollen die Grünen nicht verstehen. Wobei zumindest Habeck es verstehen kann, aber offiziell nicht verstehen darf, weil das der grünen Basis nicht zu vermitteln ist.
Wladimir Putin hat große Freude daran, seine geopolitischen Spiele auf dem Schachbrett der Europäischen Union zu spielen. Das verbindet ihn mit China und den USA. Konkret zürnt Putin Deutschland, weil der Richter Olaf Arnoldi im Dezember den russischen Auftragsmörder Vadim K. wegen des berüchtigten Tiergartenmords zu lebenslanger Haft verurteilt hat.
Putin dreht das Gas ab
Zudem sind die Russen wenig amüsiert darüber, daß die Inbetriebnahme der russischen Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 durch Politiker aus Deutschland und der EU verzögert, wenn nicht gar unmöglich gemacht wird.
Putin sieht dabei, wohl nicht ganz zu Unrecht, US-amerikanische Lobbyisten am Werk. Zwei gute Gründe für den Kreml-Chef, die Gaslieferungen über die Pipeline „Jamal“ in Richtung Deutschland abzustellen.
Seit Dienstag, 21. Dezember, 7 Uhr kommt kein Erdgas mehr in Malnow, dem deutschen Ende der Leitung, an. Das trifft die neue deutsche Bundesregierung hart und die beiden Grünen-Minister Baerbock und Habeck noch härter, weil sie ihren Wählern eine utopische Energiewende versprochen haben. Deutschland soll demnach seinen Energiebedarf nur noch aus sogenannten „erneuerbaren Energien“ – Wind, Wasser, Sonne, Biomasse – decken.
Das wäre ohnehin nicht möglich gewesen, selbst wenn Robert Habeck als zuständiger Bundesminister in jeden deutschen Vorgarten eine Windmühle oder ein Solarkraftwerk gestellt hätte. Nun wird aber auch noch das Erdgas knapp. Die Versorgungslage verschlechtert sich weiter. Der Energieversorger RWE warnt bereits vor Kraftwerksausfällen. Und auf Kohle- und Atomstrom dürfen die Grünen nicht setzen, weil ihnen sonst ihre enttäuschte Basis und wütende Wähler an den Hals springen.
Von der Leyen entdeckt den nachhaltigen Atomstrom
Erneuerbare Energien werden nicht reichen, ohne Atomstrom gehen in Europa die Lichter aus. Diese Erkenntnis scheint nun auch in den Chefetagen der Europäischen Union angekommen zu sein. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen will spätestens im Januar Atomkraft als „nachhaltig“ einstufen lassen, wie die Bild-Zeitung berichtet.
Das ist ein Sieg der energiepolitischen Vernunft und ein Gau für die atomfeindlichen Grünen. Die Deutschen dürfen sich für die Rettung ihrer Energieversorgung bei den Franzosen, Polen und Niederländern bedanken, die voll auf Atomstrom setzen und in Brüssel Einfluß genommen haben. Für die Grünen ist das eine doppelte Niederlage, weil sie ihre energiepolitischen Wendeträume platzen sehen und Ursula von der Leyen, die vor ihrer Wahl zur EU-Kommissionspräsidentin Grünen-Stimmen mit einem Green Deal geködert hatte, dabei eine wesentliche Rolle spielt.
Die Deutschen sollten sich dennoch nicht zu früh über ihre zurückgewonnene Energiesicherheit freuen, denn „gewählt ist gewählt“, und Annalena Baerbock und Robert Habeck werden sich in den nächsten Jahren sicher noch einige Grausamkeiten einfallen lassen, um ihren Traum von der Energiewende weiter zu träumen. Sicher ist: Der Strom wird teurer, und die Rechnung zahlt der Verbraucher.