Der Mord einer 13jährigen in Wien, für den vier afghanische Asylbewerber verantwortlich sein sollen, stellt linke Feministinnen vor ein Dilemma: Gilt das Mitgefühl einem Mädchen, das nach jetzigem Ermittlungsstand wohl mit bis zu elf Ecstasy-Tabletten betäubt, mehrfach vergewaltigt und getötet wurde, oder prangert man lieber die angeblich rassistische Berichterstattung an?
Die „Wiener Einsatzgruppe Feministische Alarmabteilung“ (Wefa) hat sich für letzteres entschieden. Rund 20 vermummte Wefa-Damen stürmten am Mittwoch die Räume des Nachrichtenportals oe24.at in der österreichischen Hauptstadt und attackierten die Angestellten. Auf Handzetteln beklagten die Feministinnen, Meldungen über das abscheuliche Verbrechen würden „das mörderische Patriarchat“ normalisieren und reproduzieren. Der Mord werde „für rassistische und sexistische Hetze“ instrumentalisiert.
Aktivist*innen berichten über körperliche Übergriffe. Einer Person wurde das Bein gestellt, es gab Schübse und Stöße.#w0707 pic.twitter.com/08WDsI7r67
— WEFA (@femizidestoppen) July 7, 2021
Nichts darf die feministische Rollenverteilung stören
Es ist das bekannte Spiel dieser Kreise: Wenn ein Migrant ein schweres Sexualverbrechen oder einen Frauenmord begeht, liegt das nie an der kulturellen Prägung und dem verinnerlichten Frauenbild des Täters, sondern er handelt nur so, weil er ein Mann ist. Nichts darf die eigene Rollenverteilung, in der der Fremde stets edel und gut; und sowieso immer Opfer von Rassismus ist, stören. Genauso wenig kann es einen Zweifel daran geben, daß die eigene, europäische Gesellschaft die sexistische Hölle auf Erden ist.
Vielleicht sollten die Wefa beherzigen, was ihr ein oe24-Mitarbeiter zurief: „Schleicht´s euch!“ Vielleicht in ein islamisches Land? Da könnten die Streiterinnen gegen das Patriarchat zeigen, wie ernst es ihnen mit dem Kampf ist. Doch dürften sie dort mit etwas mehr Gegenwehr rechnen, als die beklagten „körperlichen Übergriffe“ in Form von „Schubsen und Stößen“ bei ihrem Aufstand gegen die freie Berichterstattung.