Es ist doch immer noch Verlaß auf die Bild-Zeitung, das Zentralorgan der Großen Koalition: Ausführlich hat das Blatt Anfang der Woche auf das „plausible Szenario“ großflächiger, lang anhaltender Stromausfälle hingewiesen – und zugleich Entwarnung gegeben: Die Bundesregierung hat alles im Griff, der Bürger kann ruhig weiterschlafen. Technisches Hilfswerk sowie Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe erhalten im neuen Haushalt zusätzliche dutzende Millionen Euro, um auf den „Großen Blackout“ reagieren zu können.
Doch wie kann es überhaupt zu einem Blackout kommen, bei dem in einem ganze Bundesland oder – Gott bewahre – gleich überall in Deutschland die Lichter ausgehen? Bislang waren solche Szenarien in einem Industrieland in Mitteleuropa undenkbar. Hier gibt es weder Erdbeben noch Bürgerkriege, und auch die Infrastruktur ist noch nicht so marode wie in Somalia.
Kopflose Energiewende
Bild und Bundesregierung faseln von Cyber-Hacks, Terrorattacken oder Naturkatastrophen. Doch bei einem derart umfassenden Stromausfall würde der Cyber-Angriff von einer feindlichen Macht geführt und daher vom Beginn des Dritten Weltkrieges künden. Für eine Naturkatastrophe dieses Ausmaßes wiederum bräuchte es einen Meteoriteneinschlag im Hunsrück.
Nein, die Gefahr für den „Größten Anzunehmenden Unfall“ (Bild) hat eine andere Ursache: Es ist die Bundesregierung selbst, die diesen GAU für Deutschland heraufbeschworen hat – mit ihrer überstürzten und kopflosen Energiewende. Wer Strom nur noch aus den flatterhaften Quellen Wind und Sonne bezieht, bekommt eben Flatterstrom. Und wenn einmal die letzten fossilen Kraftwerke und AKWs abgeschaltet sind, flattert es noch nicht mal mehr im Netz. Dann liegt es flach.
Die Bundesregierung rüstet sich also für eine selbstgemachte Katastrophe.
——————–
Alice Weidel ist Fraktionsvorsitzende der AfD im Deutschen Bundestag sowie stellvertretende Parteichefin.