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Frankfurter Buchmesse: Die Freiheit ist ein wundersames Tier

Frankfurter Buchmesse: Die Freiheit ist ein wundersames Tier

Frankfurter Buchmesse: Die Freiheit ist ein wundersames Tier

Kaefig
Kaefig
Man sperrt sie ein und augenblicklich ist sie weg Foto: picture alliance/imageBROKER
Frankfurter Buchmesse
 

Die Freiheit ist ein wundersames Tier

Der Eröffnungstag der Frankfurter Buchmesse ist ganz der Freiheit gewidmet: Meinungsfreiheit, Pressefreiheit stehen auf dem Programm. Ist das freie Wort unter Druck? Bei der Suche nach Antworten auf diese Frage empfiehlt sich ein Blick in Halle 4.1. Hier hat man die Freiheit so lieb, daß man sie extra in ein eigenes Gehege steckt.
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Am Eröffnungstag der Frankfurter Buchmesse am morgigen Mittwoch dreht sich alles um die Freiheit. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird mit der kroatischen Schriftstellerin Ivana Sajko und dem belgischen Autor Stefan Hertmans diskutieren. Thema: „Vom Dafürhalten. Wie wir die Freiheit in stürmischen Zeiten verteidigen“.

Wenig später geht es um die „Lage der Pressefreiheit in Europa“, insbesondere in der Türkei. Dabei widmen sich unter anderem der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, und der Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen, Christian Mihr, der Frage, was notwendig ist, um die Pressefreiheit in das öffentliche Bewußtsein zurückzuholen und diejenigen zu unterstützen, die dieses Menschenrecht verteidigen?

Danach steht das Thema Meinungsfreiheit auf dem Programm. Ist das freie Wort unter Druck? Gibt es eine Selbstzensur in Deutschland? Führt die „Hate Speech“-Debatte zu einer „Schere im Kopf“, wollen der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Alexander Skipis, und der Journalist Günter Wallraff wissen. Drängende Fragen in Zeiten des unruhigen Meinungsklimas.

Anspruch und Wirklichkeit

Bei der Suche nach Antworten auf die Frage, wie es um die Meinungsfreiheit in Deutschland und insbesondere auf der Buchmesse bestellt ist, empfiehlt sich ein Blick in Halle 4.1. Hier hat man die Freiheit so lieb, daß man sie extra in ein eigenes Gehege steckt. Weil die Buchmesse lieber über Meinungsfreiheit diskutiert, anstatt sie zu leben, wurde von der Messeleitung eine Quarantäne-Zone um den Stand der JUNGEN FREIHEIT eingerichtet. Abgeschirmt durch einen 30 Meter langen Gang aus Trennwänden befindet er sich am Ende eine Sackgasse. Ohne Nachbarn, ohne Laufpublikum, und – wenn es nach der Buchmesse geht – möglichst ohne Aufmerksamkeit.

Die offensichtliche Diskrepanz zwischen ihrem Anspruch als angeblicher Hort der Presse- und Meinungsfreiheit und ihrem Vorgehen gegen die JUNGE FREIHEIT scheint die Messeleitung dabei nicht zu stören. Ihr sei an dieser Stelle deshalb mit dem österreichischen Liedermacher Georg Danzer geantwortet.

Die Freiheit

Vor ein paar Tagen ging ich in den Zoo
Die Sonne schien, mir war ums Herz so froh
Vor einem Käfig sah ich Leute stehn
Da ging ich hin, um mir das näher anzusehn
Da ging ich hin, um mir das näher anzusehn

Nicht Füttern stand auf einem großen Schild
Und bitte auch nicht reizen, da sehr wild
Erwachsene und Kinder schauten dumm
Und nur ein Wärter schaute grimmig und sehr stumm
Und nur ein Wärter schaute grimmig und sehr stumm

Ich fragte ihn, wie heißt denn dieses Tier?
Das ist die Freiheit, sagte er zu mir
Die gibt es jetzt so selten auf der Welt
Drum wird sie hier für wenig Geld zur Schau gestellt
Drum wird sie hier für wenig Geld zur Schau gestellt

Ich schaute und ich sagte, lieber Herr
Ich sehe nichts, der Käfig ist doch leer
Das ist ja gerade, sagte er, der Gag
Man sperrt sie ein und augenblicklich ist sie weg
Man sperrt sie ein und augenblicklich ist sie weg

Die Freiheit ist ein wundersames Tier
Und manche Menschen haben Angst vor ihr
Doch hinter Gitterstäben geht sie ein
Denn nur in Freiheit kann die Freiheit Freiheit sein.

Denn nur in Freiheit kann die Freiheit Freiheit sein …

 

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Man sperrt sie ein und augenblicklich ist sie weg Foto: picture alliance/imageBROKER
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