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Aktualisiert: Werder Bremen will AfD-Anhängern Dauerkarten entziehen

Aktualisiert: Werder Bremen will AfD-Anhängern Dauerkarten entziehen

Aktualisiert: Werder Bremen will AfD-Anhängern Dauerkarten entziehen

Hess-Grunewald
Hess-Grunewald
Der Präsident des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen, Hubertus Hess-Grunewald, droht AfD-Anhängern mit dem Entzug der Dauerkarten Foto: (c) dpa
Aktualisiert
 

Werder Bremen will AfD-Anhängern Dauerkarten entziehen

Der Präsident des Fußballbundesligisten Werder Bremen, Hubertus Hess-Grunewald, hat einem Fan mit dem Entzug der Dauerkarte gedroht, da dieser die Anti-AfD-Haltung des Vereinsfunktionärs kritisiert hatte. Zuvor hatte Hess-Grunewald betont, AfD-Wähler zu sein, passe nicht zu Werder.
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BREMEN. Der Präsident des Fußballbundesligisten Werder Bremen, Hubertus Hess-Grunewald, hat einem Fan mit dem Entzug der Dauerkarte gedroht. Zuvor hatte dieser die Anti-AfD-Haltung des Vereinsfunktionärs kritisiert und nach 30 Jahren seine Mitgliedschaft beendet, berichtet die Welt und beruft sich auf den vorliegenden E-Mail-Wechsel der beiden.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein Interview des Werder-Präsidenten vom 19. September im Weser-Kurier. Darin hatte Hess-Grunewald betont, „daß jeder AfD-Wähler wissen sollte, daß es ein Widerspruch ist, Werder gut zu finden und die AfD zu wählen“. Fans sollten sich mit der Haltung des Vereins auseinandersetzen „und sich vielleicht überzeugen lassen, sich doch für eine offene, tolerante Gesellschaft ohne Ausgrenzung und Populismus einzusetzen“.

Präsident soll gegen Vereinssatzung verstoßen haben

Das ehemalige Vereinsmitglied begründete seinen Austritt damit, Hess-Grunewald habe mit seinen Aussagen gegen die Satzung verstoßen, wonach Werder Bremen politisch neutral sei. Da der Fan trotz Kündigung der Mitgliedschaft seine Dauerkarte für das Stadion behalten wolle, droht ihm der Präsident mit dem Entzug. „Darüber hinaus werden wir uns mit Ihrem Wunsch, die Dauerkarte behalten zu wollen, noch intensiv beschäftigen. Es ist nicht auszuschließen, daß wir in Zukunft Dauerkarten nur noch an Vereinsmitglieder ausgeben.“

Der sportpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Jörn König, warf Hess-Grunewald vor, „nicht im Einklang mit der Satzung von Werder Bremen“ zu handeln. Der Vereinspräsident räumte ein, „eine geringe Zahl von Mitgliedern“ habe wegen seiner Äußerungen ebenfalls ihre Mitgliedschaft gekündigt.

Auch andere Vereine stellen sich gegen die AfD

Die angedrohte Maßnahme des Werder-Präsidenten rief auf Twitter gemischte Reaktionen hervor.

Der Bremer Fußballverein ist nicht der erste Proficlub, der sich gegen die AfD positioniert. Zuvor hatten bereits Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98 betont, keine Wähler der Partei unter ihren Anhängern haben zu wollen.

Präsident rudert zurück

Am Nachmittag distanzierte sich Hess-Grunewald von der Berichterstattung. Seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden und bezögen sich auf diesen konkreten Einzelfall, zu dem er sich nicht weiter äußern wolle, teilte er in einer Stellungnahme mit. „Der SV Werder Bremen wird auch künftig offen für alle Menschen sein, gleich welcher politischen oder religiösen Einstellung. Das Weser-Stadion wird weiterhin ein Platz für alle sein.“ Zugleich behalte sich der Verein vor, den Kampf gegen Rassismus und für Integration zu führen. (ag)

Der Präsident des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen, Hubertus Hess-Grunewald, droht AfD-Anhängern mit dem Entzug der Dauerkarten Foto: (c) dpa
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