War da nicht was, vor einem Jahr? Der islamische Terrorsommer 2016 liegt gerade mal ein Jahr zurück, und in Deutschland tut man schon wieder so, als wäre alles in schönster Ordnung. Keine offizielle Gedenkveranstaltung, kein führender Politiker erinnert daran, daß vor just einem Jahr ein afghanischer Islam-Terrorist in einem Regionalzug bei Würzburg vier Menschen mit einem Axt-Attentat schwer verletzt hat. Allenfalls in Regionalmedien fragt man Betroffene und Zeugen nach ihren Erinnerungen und wie es ihnen heute geht.
Immer schön ruhig und kontrolliert wirken, bloß keine Aufregung zulassen – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) singt rückschauend weiter selbstgefällig das Lied von der Ruhe als der ersten Bürgerpflicht. Gehen Sie einfach weiter, es gibt nichts zu sehen, nur ein Einzelfall, wir haben alles unter Kontrolle.
Den Preis für die gestiegene Unsicherheit zahlen die Bürger
„Sicherheitspakete“ sollen das suggerieren, aber die Abwiegelung ist trügerisch. Die potentiellen Attentäter sind immer noch im Land, die Asyl-Masseneinwanderung geht weiter, nur besser versteckt vor den Augen der Bürger, die glauben sollen, man wäre wieder zur Normalität zurückgekehrt. Niemand weiß, wer wann wo das nächste Mal zuschlagen wird. Den Preis für die gestiegene Unsicherheit zahlen allein die Bürger, unauffällig und selbstverständlich wird er ihnen Tag für Tag zugemutet.
Es ist eben nicht normal, wenn Stadtfeste und Konzerte nur noch unter massiver Polizeibedeckung und hinter Betonbarrieren und Sicherheitsschleusen stattfinden können. Wie in Ansbach, wo vor einem Jahr ein syrischer Terrorist auf einem Musikfestival eine Bombe zündete und die Bürger des beschaulichen fränkischen Städtchens nur mit viel Glück einem Massaker entgingen. Rucksackverbot, Flaschenverbot, der Ausnahmezustand geht weiter.
Und es ist auch nicht normal, daß bayerische Trachtler zum Dachauer Volksfest ihre Hirschfänger abgeben müssen. Wegen Sicherheit und Terrorgefahr, weil Terroristen sich bekanntlich ja besonders gern in Tracht und Loden tarnen.
Wo bleibt das Aufbegehren?
Der Vorgang ist symptomatisch: Auf die selbstverschuldete Terrorgefahr durch einzelne reagiert die Politik mit noch weiter getriebener Volksentwaffnung und kleinlichen Schikanen gegen die eigenen Bürger. Der willkommene Vorwand wird genutzt, um selbst im Brauchtum überlieferte Rechte wie das Tragen des Hirschfängers als Symbol des freien und wehrhaften Bauern zu beschneiden.
Und die Bürger lassen es sich klaglos gefallen, all die Freiheitsverluste und Beschneidungen ihrer Rechte und Gebräuche im Namen einer Bedrohung, die sie selbst nicht zu verantworten haben. Sie lassen es sich gefallen, daß Terrorakte und ihre Opfer, jedes einzelne eine Anklage gegen politisches Versagen, unter den Teppich gekehrt werden und in der Versenkung verschwinden.
Wo bleibt das Aufbegehren? Wer klaglos hinnimmt, im eigenen Land entmündigt und entrechtet zu werden, braucht sich nicht zu wundern, wenn ihm die Heimat mitsamt seiner Freiheit über kurz oder lang ganz genommen wird und die Mächtigen ihn mit ihren banalen Sprüchen und Beschwichtigungsphrasen obendrein noch verspotten.