BERLIN. Die linksextreme Szene hat der Videoüberwachung in Berlin den Kampf angesagt. Eine bislang unbekannte Gruppe namens „Camover“ ruft dazu auf, gezielt gegen Überwachungskameras vorzugehen. Die geplanten Gewaltaktionen sind ein Vorgeschmack auf die Auseinandersetzungen rund um den Europäischen Polizeikongreß in einem Monat in Berlin.
Am 19. und 20. Februar findet in Berlin der 16. Europäische Polizeikongreß statt, der sich vor allem dem Thema Netzkriminalität widmen wird. Aus Anlaß dieser Tagung haben linksextreme Gruppen zu Aktionen in der Hauptstadt aufgerufen. So wurde bereits ein Fahrzeug der Telekom in Brand gesteckt und vierzig Scheiben des Gebäudes der Sicherheitsfirma „Optimal Systems“ zerstört.
Zudem hat eine anarchistische Gruppe eine Demonstrationen am Kreuzberger Mariannenplatz mit den Worten angekündigt: „Berlin muß brennen.“ Der Aufmarsch ist am 16. Februar geplant.
Die Veranstalter verweisen auf das „Spiel“ der Gruppe „Camover“. Ziel dieses Spieles sei es, so viele Überwachungskameras untauglich zu machen wie möglich. „Wir hassen Überwachungskameras“ schreiben die Initiatoren im Internet. Und weiter: „Permanent werden wir beäugt, überwacht, ausspioniert.“ Kameras, die sich in Waggons befinden, an Hauswänden hängen oder in Geschäften, seien mittels „Äxte, Seile, Hämmer, Mistgabeln, Fackeln und was euch sonst noch so einfällt“ zu entwerten. Es kursiert auch bereits ein Youtubevideo, in dem zu sehen ist, wie Linksextreme einen U-Bahnwagen besprühen und die Kameras ausbauen. Die eingeschüchterten Fahrgäste schreiten nicht ein. Die Gruppe feiert weitere zerstörte Videokameras als Erfolge ab. (rg)