STUTTGART. Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne) hat davor gewarnt, der Aufstieg der AfD schrecke internationale Forscher ab, nach Deutschland zu kommen. „Die Vorbehalte wachsen“, sagte sie laut der dpa.
In den USA werde immer wieder über ein Erstarken des Rechtsradikalismus in Deutschland berichtet. Bei einer Tagung in Boston sei sie etwa mehrfach gefragt worden, ob deutsche Städte für Ausländer sicher seien. „Baden-Württemberg hat da vielleicht eine bessere Situation als andere, aber das Erstarken der AfD ist in diesem Punkt schon ein Problem“, sagte die Ministerin.
Besondere Chancen für diese Politik sehe sie vor allem aufgrund der politischen Entwicklungen in den USA. „Die Veränderungen in den USA führen dazu, daß viele Wissenschaftler dort keine Zukunft mehr sehen.“ Auch Wissenschaftler aus Asien oder Südamerika, die traditionellerweise häufig in die USA gegangen seien, wollten dies mittlerweile nicht mehr.
AfD kritisiert Grünen-Politikerin
Der bildungspolitische Fraktionssprecher der AfD-Baden-Württemberg, Rainer Balzer, kritisierte die Äußerungen. „Wenn Petra Olschowski ernsthaft behauptet, das Erstarken der Partei gefährde die Attraktivität Baden-Württembergs, dann ist das politisches Framing in Reinform.“ Die Partei stehe für „wissenschaftliche Freiheit, für offene Debattenkultur und für eine konsequente Förderung unseres heimischen Nachwuchses“.
Statt der AfD seien es vielmehr die „grüne Ideologisierung“ sowie die „überbordende Bürokratie“, die viele Forscher abschreckten, betonte Balzer. Es gehe Olschowski zudem nicht „um die Förderung unserer eigenen Studenten, Nachwuchswissenschaftler und Forscher, sondern um ein weiteres Migrationsprogramm auf akademischer Ebene“. (lb)