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Aufstand in der DDR: So gedenken Politiker des 17. Juni

Aufstand in der DDR: So gedenken Politiker des 17. Juni

Aufstand in der DDR: So gedenken Politiker des 17. Juni

Blick auf ein farbenfrohes Blumenmeer aus Kränzen und Gestecken mit roten, weißen, gelben und orangefarbenen Blüten, die dicht vor einem grauen Gedenkstein auf dem Berliner Friedhof Seestraße niedergelegt wurden. Im Hintergrund ist in den Stein graviert der Schriftzug „Den Opfern des 17. Juni 1953“ zu lesen – eine Erinnerung an den blutig niedergeschlagenen Volksaufstand in der DDR. Die Aufnahme entstand im Rahmen der offiziellen Gedenkfeier der Bundesregierung.
Blick auf ein farbenfrohes Blumenmeer aus Kränzen und Gestecken mit roten, weißen, gelben und orangefarbenen Blüten, die dicht vor einem grauen Gedenkstein auf dem Berliner Friedhof Seestraße niedergelegt wurden. Im Hintergrund ist in den Stein graviert der Schriftzug „Den Opfern des 17. Juni 1953“ zu lesen – eine Erinnerung an den blutig niedergeschlagenen Volksaufstand in der DDR. Die Aufnahme entstand im Rahmen der offiziellen Gedenkfeier der Bundesregierung.
Kränze liegen vor der Gedenkfeier der Bundesregierung zum Volksaufstand 17. Juni am Mahnmal für die Opfer des Volksaufstandes auf dem Friedhof Seestraße vor dem Schriftzug „Den Opfern des 17. Juni 1953“.
Aufstand in der DDR
 

So gedenken Politiker des 17. Juni

In Berlin gedenken Politiker des Volksaufstandes in der DDR am 17. Juni 1953. Die Menschen wollten Freiheit, heißt es von der Bundesregierung. Ein Kranz fehlte.
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BERLIN. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat als Vertreterin der Bundesregierung der Opfer des DDR-Volksaufstandes vor 72 Jahren in Berlin gedacht. „Wir gedenken des Leids der Menschen, die nichts anderes wollten als ihre Freiheit“, sagte die CDU-Politikerin während einer Kranzniederlegung zur Gedenkveranstaltung des 17. Juni in Berlin am Mittwoch. Sie betonte, die Sehnsucht nach Freiheit sei damals größer als die Angst gewesen. Freiheit sei kein Zustand, den man für immer besitze, sondern eine Aufgabe, die man immer wieder neu gestalten und verteidigen müsse.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sprach von einem Aufstand für Freiheit, Demokratie und die Einheit Deutschlands. Aus einem Arbeiterprotest sei in kürzester Zeit ein landesweiter Aufstand des Volkes gegen die Mißstände im eigenen Land geworden. Bereits am Vortag hatte er gemahnt, gerade in einer Zeit, in der die Demokratie von vielen Seiten bedroht werde, brauche es das Gedenken an die Opfer der Freiheitsbewegung mehr denn je.

Am 17. Juni schlug die Rote Armee den Aufstand blutig nieder

AfD-Vertreter im Berliner Abgeordnetenhaus, Thorsten Weiß, kritisierte hingegen den Auftritt der Christdemokraten. Die CDU wolle die Probleme Berlins lösen, schaffe es aber nicht einmal, einen Kranz für die Opfer des Volksaufstandes am 17. Juni zu organisieren, bemängelte er auf dem Kurznachrichtendienst X.

Unterdessen gedachte Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) der Opfer der Niederschlagung des Aufstands im Eichsfeld. „Dieser Tag ist nicht nur Teil der Geschichte, sondern auch Auftrag und Warnung“, betonte er. Auf X kommentierte AfD-Chefin Alice Weidel: „Ihren Mut im Kampf für die Freiheit bezahlten viele mit ihrem Leben. Die Entschlossenheit dieser Menschen bleibt ein leuchtendes Vorbild.“ Auch der Vorsitzende der WerteUnion, Hans-Georg Maaßen, lobte die „hunderttausend mutigen Bürger“, die sich gegen die sozialistische Diktatur erhoben hätten, als „Vorbilder“.

„Wegbereiter der deutschen Einheit“

Die CSU nannte die Teilnehmer der damaligen Proteste auf X „Wegbereiter der deutschen Einheit“ und betonte, daß sie einem vor Augen führten, daß Freiheit nicht selbstverständlich sei. Dabei erinnerte sie an die Kontinuität zwischen der heutigen Linkspartei und der damaligen DDR-Regimepartei SED.

Thüringens Grünen-Bundestagsabgeordnete Katrin Göring-Eckardt würdigte den 17. Juni als „den ersten großen Aufstand gegen ein kommunistisches Regime nach dem Zweiten Weltkrieg“ und erinnerte an die Verfolgung der evangelischen Kirche im Vorfeld der Proteste. „Nur weil meine Mutter bei der Jungen Gemeinde Mitglied war, wurde sie als Mädchen von der Schule verwiesen und durfte kein Abi machen“, berichtete die Politikerin in einem Video. Sie selbst war in den späten achtziger Jahren Teil der DDR-Opposition gewesen.

Am 17. Juni 1953 hatten Arbeiter in der gesamten DDR einen Generalstreik veranstaltet, um gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen sowie gegen die Mangelwirtschaft zu protestieren. Sie forderten freie Wahlen und die Wiederherstellung der deutschen Einheit. Daraufhin schlugen sowjetische Truppen den Aufstand nieder. Mindestens 55 Personen wurden dabei getötet, rund 15.000 Beteiligte und Beschuldigte verhaftet. Bis zur Wiedervereinigung 1990 war der 17. Juni der Tag der Deutschen Einheit in der Bundesrepublik. (kuk)

Kränze liegen vor der Gedenkfeier der Bundesregierung zum Volksaufstand 17. Juni am Mahnmal für die Opfer des Volksaufstandes auf dem Friedhof Seestraße vor dem Schriftzug „Den Opfern des 17. Juni 1953“.
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