So sehe ich das auch. Die Rückerlangung der politischen Souveränität und des aufgeklärten Rechts nicht nur an den Grenzen gegen die links- grünen Volks- und Kulturverächter ist ein Prozess, der konservative Akzeptanz der Normativität des Faktischen erfordert. Dem verantwortungslosen narzisstisch- ideologisch motivierten links- grünen Extremismus mit ebenso reinen Lehren oder gar völkischem Extremismus statt mit konservativer Vernunft zu begegnen, ist kontraproduktiv und führt darüber hinaus zu nichts Gutem.

Dobrindt bezieht sich m.W. für die Begründung seines Vorgehens nirgendwo auf das Grundgesetz mit Art. 16a, sondern auf die aus migrationspolitischer Sicht viel schwächere Regelung in § 18 Asylgesetz (AsylG).
Zwar steht in § 18 Abs.2 Nr.1 AsylG: „Dem Ausländer ist die Einreise zu verweigern, wenn er aus einem sicheren Drittstaat (§ 26a) einreist“,
jedoch folgt sogleich die Einschränkung in § 18 Abs. 4 Satz 1 AsylG, dass nämlich Einreiseverweigerung oder Zurückschiebung nicht durchgeführt werden dürfen, wenn „die Bundesrepublik Deutschland auf Grund von Rechtsvorschriften der Europäischen Gemeinschaft oder eines völkerrechtlichen Vertrages mit dem sicheren Drittstaat für die Durchführung eines Asylverfahrens zuständig ist“
Also ist Deutschland weiterhin zuständig z.B. für Verfahren von Asylbewerbern, die Verwandte in Deutschland haben (was mittlerweile sicher für die Mehrheit der Asylbewerber zutrifft) und für viele, viele andere Fälle gemäß der Dublin III Kategorien. Diese Leute müssen nach Deutschland reingelassen werden.
Nur die paar Hundert Fälle pro Monat, für die im Einklang mit Dublin III sichere Drittstaaten zuständig sind, können abgewiesen werden. Tolle Migrationswende!

Fairness ist immer gut. Aber wie fair geht man mit der AfD um? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Dobrindt eine wirkliche Migrationswende herbeiführt. Dafür hängt auch er zu sehr am Pöstchen. Aber ich lasse mich gern postitiv überraschen – und wähle zur Sicherheit weiter AfD.